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Wirtschaft: Metro enttäuscht die Börse

Der Umsatz ist um 5,3 Prozent gestiegen – den Analysten reicht das nicht

Düsseldorf Der weltweit drittgrößte Handelskonzern Metro hat die Börse enttäuscht – obwohl der Umsatz im vergangen Jahr gestiegen ist. Nach vorläufigen Zahlen hat die Metro-Gruppe, zu der Saturn, Media-Markt, Praktiker-Baumärkte und Galeria Kaufhof gehören, im vergangenen Jahr 56,4 Milliarden Euro umgesetzt. Um Wechselkurseffekte bereinigt, sind das 5,3 Prozent mehr als 2003. In Aussicht gestellt hatte Metro allerdings ein Wachstum von mindestens sechs Prozent.

Metro ist nach Wal-Mart aus den USA und Carrefour aus Frankreich die Nummer drei auf dem Weltmarkt und beschäftigt an 2445 Standorten in 29 Ländern rund 250 000 Mitarbeiter. Anders als beim Konkurrenten Karstadt stammt bei Metro rund die Hälfte des Umsatzes aus dem Ausland, wo die Margen für gewöhnlich deutlich besser sind als auf dem Heimatmarkt.

Nach Bekanntgabe der Umsatzzahlen sank die Metro-Aktie bis zum frühen Abend um rund fünf Prozent. Die Analysten der WestLB stuften das Papier auf neutral zurück. Die Ergebnisse seien in Ordnung, aber nicht aufregend, hieß es. Andere Analysten sehen sogar schon die Hoffnung auf eine Erholung im Einzelhandel zunichte gemacht. Christian Schindler von der Landesbank Rheinland-Pfalz geht hingegen weiter davon aus, dass der Konzern seine Gewinnprognose erfüllt.

Auch Metro-Chef Hans-Joachim Körber hält wegen der guten Entwicklung im Ausland an dem Ziel fest, das Ergebnis pro Aktie zwischen sechs und zehn Prozent steigern zu können. Ergebniszahlen will Metro am 22. März veröffentlichen. „Der zufrieden stellende Verlauf des Weihnachtsgeschäfts stimmt uns für 2005 zuversichtlich“, sagte Körber. So habe der Konzern im vierten Quartal seine Erlöse um sechs Prozent auf 16,8 Milliarden Euro verbessert. „Insgesamt lag der Konzernumsatz im Rahmen unserer Erwartungen“, erklärte Körber.

Allerdings: Einzelne Bereiche machten dem Unternehmen durchaus zu schaffen. So haben der Lebensmitteleinzelhandel (Extra, Real) und die Warenhäuser der Galeria Kaufhof an Umsatz verloren. Die wichtigste Metro-Sparte, das Großhandelsgeschäft (Cash & Carry), ist nach Unternehmensangaben aber „solide gewachsen“. Auch die Elektronikfachmärkte Media Markt und Saturn blieben im vierten Quartal auf Wachstumskurs. Allein in den letzten drei Monaten wurden weltweit 32 neue Filialen eröffnet.

Deutlich verhaltener zeigt sich hingegen der Bielefelder AVA-Konzern, der gestern ebenfalls Zahlen vorlegte. „Die Stimmung bei den Konsumenten ist zwar gut. Aber die schlechte Großwetterlage am Arbeitsmarkt belastet weiterhin das Verbraucherverhalten“, sagte ein Ava- Sprecher. Die mehrheitlich zum Hamburger Handelsriesen Edeka gehörende Gesellschaft erwartet für das laufende Geschäftsjahr lediglich einen Zuwachs von einem Prozent. Im Jahr 2004 hatten die Bielefelder ihren Umsatz um 1,3 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesteigert. Dass das Unternehmen kräftiger als zuletzt erwartet zulegte, führte der Ava-Sprecher vor allem auf das gute Weihnachtsgeschäft zurück. ddp/HB

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