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Wirtschaft: MG Technologies wagt keine Prognose

Anlagenbauer erwartet ein schwieriges Geschäftsjahr 2003

Frankfurt (Main) (ro). Angesichts der unsicheren Konjunkturlage und wegen des drohenden IrakKrieges erwartet der Frankfurter Anlagenbauer MG Technologies ein schwieriges Geschäftsjahr 2003. Vorstandschef Kajo Neukirchen kündigte am Mittwoch auf der Bilanz-Pressekonferenz an, die Führungsstruktur werde weiter gestrafft, der Großanlagenbau konsolidiert, die Anzahl technologischer Verfahren reduziert und der Vertrieb gestärkt.

Bis zum Jahresende wird das Unternehmen nach früheren Angaben rund 1000 der derzeit etwa 32000 Arbeitsplätze abbauen, um die angestrebte Kostenentlastung um 100 Millionen Euro bis Ende 2004 zu erreichen. Über die ersten Wochen des Geschäftsjahres 2003 machte Neukirchen noch keine konkreten Angaben, es gebe aber wenig Anlass zu Optimismus. „Wenn wir ein leichtes Umsatzplus erreichen, dann sind wir ziemlich gut.“ Eine Prognose wagte Neukirchen nicht. Mittelfristig strebt MG Technologies eine Umsatzrendite von fünf Prozent und eine Kapitalrendite von 14 Prozent an. Auch mit konkreten Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2002 von Oktober bis Dezember konnte der Vorstandschef nicht aufwarten. Das Ergebnis liege aber nicht weit entfernt vom Niveau des Vorjahresquartals. Damals hatte der Konzern einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und einen Vorsteuer-Gewinn von 50,2 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Konzern reagiert mit der Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr auf die Steuerpläne der Bundesregierung. Ohne diesen Schritt gingen dem Unternehmen und den Aktionären nach Angaben von Neukirchen Vermögenswerte in Höhe von fast 690 Millionen Euro verloren.

Etliche Aufträge verspricht sich MG-Chef Neukirchen in diesem Jahr für den Bau von Anlagen zur Herstellung von Bio-Kraftstoffen. „Wir haben begründete Hoffnung, dass wir im laufenden Jahr im Bereich Bio-Diesel und Bio-Ethanol einen Auftragseingang von mehreren hundert Millionen Euro buchen können“, sagte er. Ein Großauftrag sei bereits akquiriert. Experten rechnen damit, dass bis 2010 in Europa und in den USA rund 160 neue Anlagen mit einem Investitionsvolumen von sechs Milliarden Euro gebaut werden. Große Hoffnungen setzt Neukirchen auf das Chemie- und Pharmageschäft von Dynamit Nobel.

Im Geschäftsjahr 2001/2002, das Ende September abgeschlossen wurde, hat sich der Konzern nach Ansicht von Neukirchen erfolgreich gegen die Rezession gestemmt. Der Umsatz schrumpfte nur leicht um 2,6 Prozent auf knapp 8,56 Milliarden Euro. Der Vorsteuer-Gewinn lag mit 320 Millionen Euro um 13 Prozent niedriger als im Vorjahr. Nach Steuern ergab sich ein Minus von sechs Prozent auf knapp 190 Millionen Euro. Die Umsatzrendite lag bei vier, die Kapitalrendite bei 10,4 Prozent. An seine Aktionäre will das Maschinenbau-Unternehmen eine unveränderte Dividende von 25 Cent ausschütten. Die MG-Aktie notierte am Mittwoch um 1,8 Prozent niedriger bei 5,94 Euro.

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