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Wirtschaft: Microsoft fährt besser als Google

Street View stieß auf heftige Ablehnung. Wegen Bing Maps Streetside gibt es weniger Protest

Berlin - Virtuell Straßen ablaufen, Häuserfassaden anschauen oder einen Blick in das geöffnete Fenster des Nachbarn werfen – das ist mit Google Street View möglich. Im Internet ist der Großteil von Deutschland in 360-Grad-Panoramabildern aus der Straßenperspektive dargestellt. Microsoft zieht nun mit dem Dienst Bing Maps Streetside nach.

Vor einem Jahr hatten nach einer hitzigen Diskussion mehr als 244 000 Haushalte beantragt, dass die Fotos ihrer Häuser aus Google Street View entfernt werden. Sie wurden daraufhin unkenntlich gemacht. Der neue Panoramadienst von Microsoft stößt dagegen auf weniger Widerspruch. Eine Woche nach Ablauf der dafür gesetzten Frist teilte Microsoft am Freitag mit, dass es rund 81 000 Einsprüche gegen die Darstellung eines Hauses bei Bing Maps Streetside gegeben habe. „Im Vergleich mit anderen Services ist die Akzeptanz für unseren Dienst groß“, erklärte Microsoft-Managerin Dorothee Ritz. Das liege auch an einer „gewachsenen Wertschätzung für Geodatendienste“. Jetzt würden alle Anträge bearbeitet und in der Bilderdatenbank für Bing Maps Streetside berücksichtigt. Auch nach Einführung des Dienstes habe jeder Anwender die Möglichkeit zum Widerspruch. Die Kamerafahrten für Streetside haben im Mai dieses Jahres begonnen und sollen sich voraussichtlich über 18 Monate erstrecken. In diesem Monat sind die Kamerawagen unter anderem in Berlin, Düsseldorf und Würzburg unterwegs. Mit der Möglichkeit des Vorabwiderspruchs reagierte Microsoft im Streit um Panoramakartendienste im Internet auf Forderungen von Datenschützern.

Unterdessen hat die EU-Kommission Microsoft grünes Licht für die Übernahme des Internettelefon-Dienstes Skype gegeben. Die Wettbewerbshüter genehmigten am Freitag den milliardenschweren Kauf ohne Auflagen. Die Übernahme werde den Wettbewerb in Europa nicht behindern, da es ausreichend Konkurrenten – zum Beispiel Google – gebe, teilte die EU-Behörde in Brüssel nach der Prüfung mit. dpa

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