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Wirtschaft: Milliardenauftrag für Bahn

Konzern sichert sich Stellung im NRW-Nahverkehr

Berlin Die Bahn hat ihre beherrschende Position im deutschen Personennahverkehr gefestigt. Der Konzern unterzeichnete am Montag einen Vertrag mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), dem größten in Deutschland, und dem Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein (NVN). Das Geschäftsvolumen für die nächsten 15 Jahre betrage sechs Milliarden Euro, teilte der VRR mit. An Konkurrenten der Bahn würden zunächst nur Verträge über etwa 600 Millionen Euro vergeben.

Der bisherige Vertrag von VRR, NVN und der Bahntochter DB Regio für Regionalzug- und S-Bahn-Verbindungen ist vor kurzem ausgelaufen. Jetzt geht der Auftrag wieder fast komplett an die Bahn. Nur zehn Prozent werden ausgeschrieben, weil dies nach EU-Recht mindestens nötig ist. Ein VRR-Sprecher sagte dem Tagesspiegel: „Es gibt zurzeit kein Unternehmen in Europa, das das Gesamtnetz an Stelle der Deutschen Bahn hätte übernehmen können.“ Nur nach und nach würden Teile der durch den Vertrag vergebenen jährlich rund 44 Millionen Zugkilometer ausgeschrieben – in Paketen, die auch von der Bahnkonkurrenz zu betreiben seien. Die 17 Millionen S-Bahn-Kiliometer blieben bis 2018 komplett bei der Bahn. Dieser Umstand und die „ungewöhnlich lange Laufzeit sind auch der Hauptkritikpunkt des größten Bahnwettbewerbers Connex. „Insgesamt geht der Vertrag aber in die richtige Richtung“, sagte ein Connex-Sprecher.

Die Bahn werde jetzt stärker darauf verpflichtet, Qualität zu liefern, sagte wiederum der Sprecher des VRR. Während die Bahn bisher hundert Prozent des Vertragsvolumens überwiesen bekam, sind es jetzt nur noch 60 Prozent. 40 Prozent sind davon abhängig, wie viele Kunden die Bahn nutzen. „Nehmen die Menschen lieber wieder das Auto, spürt das die Bahn jetzt direkt in ihrer Kasse“, sagte der VRR-Sprecher. hop

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