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Wirtschaft: Minenkonzern will ins Düngergeschäft

BHP bietet 39 Milliarden Dollar für Potash

Düsseldorf - Bislang verdient der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton sein Geld vor allem mit Eisenerz, Kohle und Rohöl. Künftig will der Weltmarktführer unter den Minenbetreibern auch im großen Stil Düngemittel verkaufen. Wie am Dienstag bekannt wurde, bietet BHP Billiton daher knapp 39 Milliarden Dollar für den kanadischen Konzern Potash, den weltweit größten Hersteller von Kalidünger. Die Kanadier wiesen die Offerte jedoch als zu niedrig zurück. Das Angebot über 130 US-Dollar je Aktie berücksichtige weder den Wert des Unternehmens noch die Wachstumsaussichten, teilte Potash am Dienstag mit.

In der Düngemittelbranche ist es zuletzt zu einer Serie von Übernahmen gekommen, da der Markt langfristiges Wachstum verheißt. Experten gehen davon aus, dass die weltweite Bevölkerungszunahme den Düngerverbrauch und die Preise steigen lassen wird.

Die geplante Übernahme von Potash hat am Dienstag auch den Aktienkursen der Konkurrenz Auftrieb gegeben. Die Aktien des Dax-Konzerns K+S stiegen im Tagesverlauf um bis zu sechs Prozent. Auch bei zwei russischen Kaliherstellern legten die Kurse am Dienstag zu.

Noch ist unklar, ob BHP Billiton seine Offerte für Potash aufbessern wird. „Wir prüfen all unsere Optionen“, hieß es lediglich. Der Konzern könnte sich ein höheres Angebot leisten. BHP Billiton hat Geldreserven von mehr als acht Milliarden Dollar.

In der kommenden Woche legt BHP Billiton seine Ergebnisse für das im Juni abgelaufene Geschäftsjahr vor. Analysten erwarten einen Nettogewinn von bis zu 13 Milliarden Dollar – nach 10,7 Milliarden im Vorjahr. Der Konzern profitiert besonders von der enormen Rohstoffnachfrage Chinas, die zuletzt die Eisenerzpreise deutlich steigen ließ. Bereits im Juni hatte BHP erklärt, dass man den Rohstoff Kali als ideale Ergänzung für sein Portfolio betrachte. shf/slo (HB)

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