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Wirtschaft: Mister Mobilcom verlässt die Bühne

Berlin (vis). Zum Schluss steht Gerhard Schmid wieder ganz allein da.

Berlin (vis). Zum Schluss steht Gerhard Schmid wieder ganz allein da. Der Aufsichtsrat hat den Mobilcom-Chef am Freitag abberufen. Fast ganz allein – mit nur zwei Mitarbeitern – hat Schmid vor elf Jahren angefangen, die Geschichte von Mobilcom zu schreiben. Seinen Vorstandsposten beim Autovermieter Sixt gab er auf, um sich in das Abenteuer Mobilfunk zu stürzen. Er glaubte fest daran, dass sich auf dem Markt viel Geld verdienen lässt. Und er, der ehemalige Eishockeyspieler, liebt den harten Wettkampf. Im vergangenen Jahr setzte Mobilcom mit 5700 Mitarbeitern 2,6 Milliarden Euro um.

Angefangen hat Schmid 1991 als Vermarkter für Mobilfunkverträge. Richtig bekannt wurde er mit Mobilcom, als er 1998 begann, der Telekom im Festnetz Konkurrenz zu machen. Für 19 Pfennig quer durch ganz Deutschland telefonieren, das war 1998 eine Sensation – und ein großer Erfolg für Mobilcom. 1997 war Mobilcom das erste Unternehmen am Neuen Markt, im Jahr 2000 war die Aktie einmal 200 Euro wert. Dann kam der Absturz der Telekomwerte, der auch das Mobilcom-Papier mit in die Tiefe riss. 2000 war auch das Jahr, in dem Schmid seinen ehrgeizigsten Plan fasste: Mobilcom sollte mit der neuen Mobilfunktechnik UMTS zum Netzbetreiber aufsteigen. Doch dafür brauchte er einen Partner: France Télécom. Allein hätte er 8,4 Milliarden Euro für die Lizenz nicht bezahlen können. Am Ende hat ihn der Traum seine Firma gekostet. Die, die den 50-Jährigen kennen, zweifeln jedoch nicht daran, dass die Pläne für ein neues Projekt schon in der Schublade liegen.

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