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Wirtschaft: Mit dem "neuen Berlin" den Bürgern Mut machen

Partner für Berlin und Senat stellen die Stärken der Stadt heraus / Chancen durch "rasanten Wandel und Modernisierungsschub" BERLIN (alf).Mit einer deutlicheren Betonung der Stärken Berlins wollen Politik und "Partner für Berlin" einen Stimmungsumschwung herbeiführen.

Partner für Berlin und Senat stellen die Stärken der Stadt heraus / Chancen durch "rasanten Wandel und Modernisierungsschub"

BERLIN (alf).Mit einer deutlicheren Betonung der Stärken Berlins wollen Politik und "Partner für Berlin" einen Stimmungsumschwung herbeiführen.Dazu legte Partner-Geschäftsführer Volker Hassemer am Montag ein Papier über "das neue Berlin" mit vier Grundlagen der Entwicklung vor."Wir brauchen Sicherheit in der Diskussion über die Stärken der Stadt", erläuterte Hassemer das Ziel der mit dem Senat abgestimmten Studie.Anders als bei den Stärken sei diese "Sicherheit" bei den Debatten über die Schwächen der Stadt sehr wohl vorhanden."Das Tagesgespräch Berlins ist das über seine Probleme." Mit der "ständigen Wiederholung" der nun vorgelegten "verbindlichen Leitlinien" will Hassemer nun die Trendumkehr schaffen und dabei "den Berlinern Mut machen".Wirtschaftssenator Elmar Pieroth ergänzte am Montag vor der Presse, der "Aufbruch Berlins und die Lage in der Mitte Europas sind die Potentiale, die uns die zusätzlichen Arbeitsplätze bringen".Im Gegensatz beispielsweise zu München oder Düsseldorf könne Berlin sich keine Überlegungen über den Umfang von Modernisierungen leisten.Vielmehr "muß Berlin den Aufbruch durch einen gewaltigen Modernisierungsschub schaffen".Dazu seien "junge Gesichter aus Berlin und von draußen" erforderlich.Der Senator räumte ein, Berlin sei "bei weitem" noch keine Innovationsstadt.Mit der Konzentration auf die vier technologischen Kernbereiche sowie der Einrichtung von Innovationstagen, "um Berliner und ausländische Unternehmen zusammenzubringen", und schließlich der Weiterführung der Gründeraktivitäten hin zu den "Deutschen Gründertagen" will Pieroth die Innovationslücken schließen. Hassemer zufolge ist die "Diskussion um die aktuellen Mängel Berlins vergleichsweise unerheblich".Die Gegenwart, "das Erreichte", sei "nicht das, was diese Stadt heute ausmacht und attraktiv macht".Im Vordergrund müsse vielmehr die Frage stehen, "was die Stadt erreichen kann und werden wird".Die Partner für Berlin, Gesellschaft für Hauptstadtmarketing, habe "die Latte so hoch gelegt, damit wir uns selbst herausfordern".Das vorgelegte Stärkenprofil versteht Hassemer als "Leitlinie für politische und unternehmerische Entscheidungen".Potentiellen Investoren und Gründern werde deutlich gemacht, in welchen Bereichen "man in Berlin an der richtigen Stelle ist".Gleichzeitig schütze die "Klärung der Stärkebereiche" davor, aufs falsche Pferd zu setzen".Als "falsche Pferde" bezeichnete der Partner-Geschäftsführer "das Warten auf den Umzug großer deutscher Unternehmen nach Berlin" oder Hoffnungen, wonach die Stadt Banken- oder Versicherungszentrum werden könne. Unter dem Schlagwort Berlin im Aufbruch reklamierte Hassemer die Stadt als "Ort für ambitionierte Unternehmungen".Der Zwang zum rasanten Wandel schaffe besonders gute Voraussetzungen für Existenzgründer und flexible kleine und mittelgroße Unternehmen.Dabei wirkten sich die Grundstücksreserven innerhalb der Stadt sowie die derzeit günstigen Preise für Gewerberäume und Wohnungen positiv aus.Aufgrund des "außerordentlichen Modernisierungs- und Aufbauschubs" inklusive beträchtlicher Investitionen "entsteht ein neues Berlin".Hassemer verglich die aktuelle Lage mit dem Ende des 19.Jahrhunderts, "als Berlin verspätet den Sprung in die Reihe der Weltstädte innerhalb einer Generation vollzog".Auch heute gebe es wieder die Chance, "die nachgeholte Modernisierung zu einem Modernisierungs-Vorsprung zu nutzen".Entsprechend machte Hassemer aus der Not eine Tugend: Die Dimension der Probleme, die Berlin derzeit zu lösen habe, fördere "Entwicklungen, die Modellcharakter für Problemlösungen in anderen Städten haben können".So werde nirgendwo so massiv am Umbau des Verkehrsnetzes gearbeitet wie in Berlin.Im dem Bereich Verkehrstechnik seien 250 Unternehmen mit rund 40 000 Mitarbeitern und mehr als 40 Forschungseinrichtungen tätig.In der medizinischen Forschung und der medizintechnischen Produktion gehöre Berlin mit einem Umsatzvolumen von 1,9 Mrd.DM "zu den Spitzenmärkten in Europa".Der US-Konzern Biomet, der zu den weltweit führende Firmen für orthopädische Implantate gehöre, habe sich an der Spree niedergelassen. Der zweitwichtgste Punkt nach dem Aufbruch sei die geographische Lage in der Mitte Europas.Aus der östlichen Randlage des Westens und der westlichen des Ostes sei die Stadt in die Mitte gerückt und gehöre nun "zugleich dem Westen und dem Osten an".Von "einem Symbol der Teilung ist Berlin zum Symbol der Zusammenarbeit geworden".Das werde deutlich beim hiesigen Messewesen, seit 1991 habe sich die Anzahl der Aussteller aus Osteuropa verdreifacht.Ferner gebe es inzwischen drei russischsprachige Zeitungen und einen russisch-sprachigen Fersehsender in der Stadt.Vier Fünftel der in Deutschland tätigen russischen Banken hätten Berlin als ihren Sitz ausgewählt, rund 700 Bankkaufleute seien im Ausbildungszentrum der Berliner Bank geschult worden. An dritter Stelle des Stärkenprofils steht Berlin als die neue Hauptstadt.Als jüngste Hauptstadt Europas sehe sich Berlin "dem europäischen Verbund und der veränderten Geographie Europas verpflichtet".Weil die Stadt selbst neu entstehe, könne sie "am ehesten die zeitgenössische Version einer nationalen Hauptstadt in Europa entwickeln.Schließlich soll die Verknüpfung von urbaner Dichte mit Kultur und Landschaft das Profil der Stadt stärken.Menschen aus 180 Nationen lebten in Berlin.Die "besondere kulturelle Kompetenz" werde ergänzt durch "beschauliche Rückzugsbereiche".Ein Viertel der Stadtfläche seien Wälder und Parks, fast ein Zehntel Flüsse, Kanäle und Seen.Alles in allem also begründe die "sehr vielfältige Substanz" die besondere Attraktivität" Berlins.

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