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Wirtschaft: Mit kleinen Männchen für das Klima Greenpeace protestiert gegen Vattenfall-Initiative

Berlin - Tuomo Hatakka hatte wohl noch die Greenpeace-Leute im Kopf, als er von Visionen und Illusionen sprach. Für Visionen steht dabei Vattenfall, der schwedische Staatskonzern, dessen deutsche Tochter Vattenfall Europe von Hatakka geführt wird.

Berlin - Tuomo Hatakka hatte wohl noch die Greenpeace-Leute im Kopf, als er von Visionen und Illusionen sprach. Für Visionen steht dabei Vattenfall, der schwedische Staatskonzern, dessen deutsche Tochter Vattenfall Europe von Hatakka geführt wird. Für Illusionen die Ökologen, die nicht verstehen wollen, wie wichtig die Kohle für die Energieerzeugung ist. „Die Welt braucht Kohle“, sagt Hatakka. „Vattenfall ist Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter“, sagt der Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid und verweist auf die Milliarden, die Vattenfall in den Bau neuer Kohlekraftwerke stecke. „Wir wollen Kohle so klimafreundlich wie möglich nutzen“, sagt Hatakka. „Wenn man selbst Teil des Problems ist, muss man auch Teil der Lösung sein.“ Der Chef der Vattenfall Europe stellte am Montag am Alexanderplatz eine Klimaschutzinitiative vor. Dazu gehören 91 000 etwa 15 Zentimeter hohe Plastikfigürchen, die auf dem Alex besichtigt werden können. Die Männchen auf halbrundem Sockel werden als Nächstes in Hamburg aufgestellt und dann im Dezember anlässlich der Klimakonferenz im polnischen Poznan.

Die 91 000 Figuren stehen für 91 000 Unterschriften, die Vattenfall europaweit gesammelt hat. Mit der „Signatur werden die politischen Entscheidungen unterstützt, die für die Bekämpfung des Klimawandels notwendig sind“, glaubt der Konzern. Konkret schlägt der drittgrößte deutsche Stromanbieter nach Eon und RWE drei Punkte vor: Einen weltweiten Handel von CO2-Zertifikaten und damit einen einheitlichen Preis für die Verschmutzungsrechte. Eine stärkere Förderung neuer Technologien – Hattaka denkt dabei vor allem an Hilfen für das CO2-freie Kohlekraftwerk. Und drittens klimafreundliche Produkte, sowohl was die Herstellung als auch was den Gebrauch anbelangt.

Alles Augenwischerei, meint Greenpeace und wirft Vattenfall vor, „Millionen für Desinformation“ auszugeben, anstatt das Geld in die Windenergie zu stecken. Hattaka hält seine Vision dagegen: Bis 2050 will der Konzern überhaupt kein CO2 mehr ausstoßen. alf

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