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Wirtschaft: Mit Nivea schreibt Beiersdorf seine Erfolgsgeschichte

DÜSSELDORF .Ihr "blaues Wunder" haben die Beiersdorfer auch in diesem Jahr wieder erlebt: Erneut haben die blau-weißen Nivea-Produkte dem Konzern schöne Zahlen beschert.

DÜSSELDORF .Ihr "blaues Wunder" haben die Beiersdorfer auch in diesem Jahr wieder erlebt: Erneut haben die blau-weißen Nivea-Produkte dem Konzern schöne Zahlen beschert.Mit drei von mehr als sechseinhalb Mrd.DM macht die Konzern-Sparte Cosmed, zu der auch Nivea gehört, beinahe die Hälfte des Konzernumsatzes aus.Und der Ertrag liegt über der Hälfte des gesamten Gewinns.Kein Wunder, daß die Beiersdorfer weiter auf Nivea als den Wachstumsmotor ihres Unternehmens setzen.

Zu Recht: Denn die diversen Fett- und Öl-Gemische der Hamburger sind jenseits der deutschen Grenzen noch erfolgreicher als hierzulande.Während der Umsatz mit Kosmetikprodukten in Deutschland um 10,7 Prozent wuchs, erreichte er im übrigen Europa ein Plus von 21,2 Prozent.Nach wie vor gilt Nivea weltweit als eine der attraktivsten Marken im Kosmetikgeschäft.Inzwischen verbergen sich hinter diesem Namen rund 300 Produkte, von denen 100 dekorative Kosmetika sind.

Die Beiersdorfer zögerten lange, bevor sie sich an die neuen Produkte wagten: Anders als die blaue Creme-Dose, die bereits im Dezember 1912 in den Handel kam, hat sich der Konzern mit Lippenstiften, Wimperntuschen und Nasenpudern erst im Jahre 1997 auf den Markt gewagt.Mit Erfolg.Auch in ihrem zweiten Jahr bescheren die Produkte den Beiersdorfern schöne Zahlen.In Frankreich und Belgien konnten sie ihre zweistelligen Marktanteile verteidigen, aber auch in Deutschland werden die Nivea-Schönheitsutensilien immer beliebter.Der Marktanteil ist im letzten halben Jahr von sieben auf neun Prozent gewachsen.

Nach Angaben von Beiersdorf-Sprecher Klaus Peter Nebel will das Unternehmen bis zum Herbst einen Marktanteil von zehn Prozent erobern.Mit den Schönheitsprodukten liegt der Beiersdorf-Konzern heute auf Platz vier im deutschen Markt - den ersten Rang nimmt mit 16 Prozent der Kosmetikhersteller Jade ein.Aber nicht überall sind die Hamburger so erfolgreich wie bei Körpercremes, Lotionen und Deorollern: Beim Tesafilm, das ebenfalls von Beiersdorf hergestellt wird, ging der Umsatz auch in diesem Jahr zurück, und zwar um 11,1 Prozent.Insgesamt setzte das Segment "tesa" 1998 1,236 Mrd.DM um und erzielte ein Betriebsergebnis von 68 Mill.DM.

Haftstreifen für die Haut dagegen sind in diesem wie schon im vergangenen Jahr ein Erfolgsschlager.Der "Clear-Up-Strip", mit dem Verbraucher ihre Nasen von Mitessern befreien können, ist der Marktführer unter den Pickel-Pflastern."Wir haben diese Streifen selbst belächelt", sagt Nebel.Inzwischen aber nicht mehr, denn das Produkt erzielt respektable Umsätze: In Deutschland sind es nach Angaben von Nebel rund 100 Mill.DM, und in Japan habe das Unternehmen "Clear-Up-Strip" für insgesamt 160 Mill.DM verkaufen können.

Auch in den nächsten Jahren wird Nivea die Zahlen des Beiersdorfs-Konzerns schmücken, davon ist Markus Rausch, Analyst der DB-Equity Research überzeugt.Mit den blauen Produkten habe das Unternehmen gezeigt, "was gutes Marketing und gute Strategien bewirken können".Das zeige auch der Anteil der Nivea-Produkte am Gesamtumsatz des Konzerns.Während diese Sparte im Jahre 1992 mit 1,35 Mrd.DM rund knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes von 4,5 Mrd.DM ausmachten, sind es heute mit drei Mrd.von 6,54 Mrd.schon fast die Hälfte.

Kein Wunder also, daß der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Rolf Kunisch, sich dazu bekannt hat, ein besonderer Fan der weißen Creme aus der blauen Dose zu sein.Kurz nach seinem Einstieg als Vorstand bei Beiersdorf im Juni 1991 erklärte er: "Ich bin einzig und allein wegen Nivea zu Beiersdorf gekommen, nicht um Vorstandsvorsitzender zu werden."

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