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Wirtschaft: Mit offenen Ohren

Den Anteilseignern zuhören – aber nicht nur ihnen

Aktionärsvertreter wünschen sich von Managern vor allem: dass sie mit ihnen reden. „Manager sollten die Meinung ihrer Anteilseigner einholen und in deren Sinne handeln“, sagt Jella BennerHeinacher, Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Auch auf der Wunschliste der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) stehen „Transparenz und Loyalität gegenüber den Eigentümern“ ganz oben. Vorbildlich habe sich Henkel verhalten, als es um die Abspaltung des Chemieteils Cognis ging, sagt Benner-Heinacher. Auf der Hauptversammlung entschieden die Aktionäre mit. Ist das generell überhaupt praktikabel? „Bei Henkel hat es doch geklappt“, sagt die DSW-Geschäftsführerin. Zu oft fühlten sich die Aktionäre benachteiligt, besonders in strittigen Fällen, bei denen unklar sei, ob das Votum rechtlich vorgeschrieben ist. Doch der ideale Manager aus Aktionärssicht muss nicht nur gut zuhören können. Die SdK fordert außerdem „strategisches Denken“, das nicht zu verwechseln sei mit Visionen, „profunde betriebswirtschaftliche Kenntnisse“ und „soziale Kompetenz“. Auch die DSW will, dass Manager die unterschiedlichen Interessen von Kunden und Beschäftigten unter einen Hut bringen und für eine gute Stellung im Wettbewerb sorgen. „Dabei sind wir realistisch: die Forderungen der Aktionäre stehen nicht an erster Stelle“, sagt Benner-Heinacher.

Am nächsten kommen dem Ideal aus DSW-Sicht insbesondere Manager kleinerer Aktiengesellschaften. Bei Douglas sei die Führung offen, ebenso bei Vossloh. Dax-Manager seien meistens nicht dabei. Die SdK sieht unter anderem Manfred Wennemer, den Vorstandsvorsitzenden von Continental, als beispielhaft an. hop

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