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Wirtschaft: Mitarbeiter wehren sich gegen Arbeitsplatzabbau -Arbeitskampf möglich

Der Betriebsrat des Berliner Energieversorgers Bewag will einen Personalabbau, der über das im vergangenen Jahr mit dem Vorstand vereinbarte Maß hinaus geht, nicht widerspruchslos hinnehmen. Einen Tag, nachdem der Vorstand der Bewag bekannt gegeben hat, dass der Personalbestand des Unternehmens bis 2003 nicht auf 4700 sondern auf 3700 Mitarbeiter reduziert werden soll, warf Betriebsratschef Herbert Strobel der Geschäftsführung "eigentümerorientierte Politik auf Kosten der Arbeitsplätze vor: "Die von der Firmenleitung präsentierten Zahlen lassen vermuten, dass der Bewag-Vorstand die Gewinnausschüttung für die Aktionäre der Bewag absichern will, das wirtschaftliche Risiko aber allein zu Lasten von Beschäftigten und Arbeitsplätzen gehen soll", sagte Strobel am Dienstag.

Der Betriebsrat des Berliner Energieversorgers Bewag will einen Personalabbau, der über das im vergangenen Jahr mit dem Vorstand vereinbarte Maß hinaus geht, nicht widerspruchslos hinnehmen. Einen Tag, nachdem der Vorstand der Bewag bekannt gegeben hat, dass der Personalbestand des Unternehmens bis 2003 nicht auf 4700 sondern auf 3700 Mitarbeiter reduziert werden soll, warf Betriebsratschef Herbert Strobel der Geschäftsführung "eigentümerorientierte Politik auf Kosten der Arbeitsplätze vor: "Die von der Firmenleitung präsentierten Zahlen lassen vermuten, dass der Bewag-Vorstand die Gewinnausschüttung für die Aktionäre der Bewag absichern will, das wirtschaftliche Risiko aber allein zu Lasten von Beschäftigten und Arbeitsplätzen gehen soll", sagte Strobel am Dienstag.

Auch die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) bezeichnete den Schritt des Bewag-Vorstandes als nicht nachvollziehbar. Betriebsrat und DAG schlossen mögliche Arbeitskämpfe nicht aus. Die DAG trage einen Arbeitsplatzabbau nur mit, wenn er der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens diene und nicht der Sicherung von Gewinnen, erklärte die Gewerkschaft.

Strobel sagte, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sei nur durch eine Steigerung der Effizienz und Verbesserung der Arbeitsabläufe sicher zu stellen. Dem Vorstand warf er vor, die Mitarbeiter völlig unzureichend informiert zu haben. Strobels Stellvertreter, Jürgen Stinsky, sagte dem Tagesspiegel, dass "der Vorstand kurzatmige Entscheidungen" treffe, die dem Unternehmen mittelfristig Schaden zufügen würden. So plane die Geschäftsführung etwa, Wartungsarbeiten am Stromnetz der Bewag künftig durch Fremdfirmen ausführen zu lassen. Erstklassige Fachleute der Bewag sollten deshalb das Unternehmen verlassen - Ein Schritt, sagte Stinsky, "der sich als betriebswirtschaftlich falsch herausstellen wird". Kritik übte Stinsky auch an der Kommunikation des Vorstandes mit dem Betriebsrat: "Die Geschäftsführung verläßt dem Pfad der vertrauensvollen Zusammenarbeit", was den Betriebsrat vermuten lasse, dass die Bewag entgegen ihrer Ankündigung vom Montag nun betriebsbedingt kündigen wolle.

Der energiepolitische Sprecher der Bündnis 90/Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Hartwig Berger, verwies darauf, dass seine Partei bereits beim Verkauf des Energieversorgers Bewag 1997 vor einer drohenden Halbierung der Zahl der Arbeitsplätze gewarnt habe. Der Senat habe diese Befürchtungen seinerzeit als Panikmache abgetan und sich auf Zusagen der Arbeitsplatzsicherung im Kaufvertrag berufen. Spätestens jetzt müsse er gegen den "Vertragsbruch" vorgehen, forderte Berger.

asi

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