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Wirtschaft: Mittal macht Arcelor Zugeständnisse

London/Düsseldorf - Der britisch-indische Stahlunternehmer Lakshmi Mittal hat dem Luxemburger Konkurrenten Arcelor Zugeständnisse gemacht, um Fusionsgespräche in Gang zu bringen. Mittal erklärte sich am Dienstag in London bereit, die Mehrfachstimmrechte der Mittal-Familie am gleichnamigen Stahlkonzern aufzugeben und die Führungsgremien eines fusionierten Konzerns paritätisch mit Vertretern aus beiden Unternehmen zu besetzen.

London/Düsseldorf - Der britisch-indische Stahlunternehmer Lakshmi Mittal hat dem Luxemburger Konkurrenten Arcelor Zugeständnisse gemacht, um Fusionsgespräche in Gang zu bringen. Mittal erklärte sich am Dienstag in London bereit, die Mehrfachstimmrechte der Mittal-Familie am gleichnamigen Stahlkonzern aufzugeben und die Führungsgremien eines fusionierten Konzerns paritätisch mit Vertretern aus beiden Unternehmen zu besetzen. Zugleich bot er der Arcelor-Führung an, den Kaufpreis zu erhöhen.

Der Vorstand des europäischen Stahlkonzerns Arcelor, der im Jahr 2000 aus der Fusion der führenden Stahlhersteller Frankreichs, Spaniens, Belgiens und Luxemburgs entstanden war, zeigte sich grundsätzlich zu Gesprächen bereit, forderte aber weitere Unterlagen von Mittal.

Mittal zeigte sich daraufhin enttäuscht, dass die Arcelor-Führung den neuerlichen Vorstoß zur Aufnahme von Gesprächen abblocke und immer neue Hindernisse aufbaue. „Ich kann auf Seiten von Arcelor keinen Willen erkennen, sinnvolle Gespräche zu beginnen, um eine einvernehmliche Transaktion zu erreichen“, sagte er.

Dennoch zeigte sich Mittal entschlossen, mit dem Übernahmeangebot für Arcelor fortzufahren. Er übte Kritik daran, dass sich die Börsenaufsichten der betroffenen Länder Frankreich, Belgien, Luxemburg und Spanien so viel Zeit lassen, die formelle Offerte freizugeben. Mittal hofft, sie den Arcelor-Aktionären in der kommenden Woche unterbreiten zu können. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Angebot breite Zustimmung finden werde, wollte aber nicht sagen, wie viele Arcelor-Aktionäre er bereits hinter sich hat. Nach Einschätzung von Finanzkreisen sind angelsächsische Hedgefonds inzwischen mit rund 30 Prozent an Arcelor beteiligt. Die Kernaktionäre Arcelors, darunter Luxemburg, halten zusammen zwölf Prozent. Diese Aktionäre sowie die Regierungen Frankreichs und Spaniens lehnen die Fusion ab. dih/mjh/HB

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