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© AFP

"Mobile World Congress": Smartphones für jeden erschwinglich

Nachdem die Märkte in entwickelten Ländern reichlich mit Smartphones versorgt sind, setzen viele Hersteller auf Günstiges für Schwellenländer. Die Chinesen versuchen in Barcelona den umgekehrten Weg.

Google bekommt neue Konkurrenz. Mit Android hat der Suchmaschinenkonzern das am weitesten verbreitete Betriebssystem für Smartphones. Dass die mobilen Geräte für Softwarehersteller immer wichtiger werden, hat auch die Mozilla-Stiftung erkannt. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentiert sie deshalb das neue Firefox OS: 18 Netzbetreiber aus aller Welt unterstützen das Open-Source-Betriebssystem. Zielgruppe sind Nutzer, die nicht etliche hundert Euro für ein Smartphone ausgeben können oder wollen. Einer der ersten Hardware-Lieferanten ist Alcatel One Touch, dessen Einsteiger-Modell Fire die Deutsche Telekom im Sommer zuerst in Polen auf den Markt bringen will. Das erste Firefox-Smartphone des chinesischen Herstellers ZTE soll Open heißen.

Ob es Handys mit Firefox OS in Deutschland geben wird, ist noch offen. Smartphones haben zwar hierzulande erstmals das Geschäft mit Fernsehern überflügelt. Die Hersteller verkauften 18,4 Millionen der digitalen Alleskönner und erzielten 6,8 Milliarden Euro Umsatz, wie der Verband gfu am Montag mitteilte. Bei TV-Geräten stagnierte das Geschäft mit 9,6 Millionen Stück und knapp sechs Milliarden Euro Umsatz. Und weltweit betrachtet wurden im Weihnachtsgeschäft 2012 zum ersten Mal mehr Smartphones als herkömmliche Handys verkauft, wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mitteilte.

Doch nicht nur Samsung, mit mehr als 64 Millionen verkauften Smartphones im Weihnachtsquartal einsamer Marktführer, erwartet für das laufende Jahr eine gewisse Sättigung. Deshalb rücken China, Brasilien oder afrikanische Staaten verstärkt in den Blick der Hersteller. Preislich müssen sie die Gerätepalette nach unten öffnen.

Für Unternehmen wie Nokia kann das auch eine Chance sein. Der Handy-Pionier hatte vor Jahren den Trend zu Smartphones verpasst. Zwei Modellen im Hochpreissegment lassen die Finnen nun zwei günstige Smartphones folgen. Mit rund 4,5 Millionen verkauften Smartphones im vergangenen Vierteljahr läuft das Unternehmen allerdings noch immer deutlich hinterher.

Einen Heimvorteil im Smartphone-Billigsegment haben die chinesischen Hersteller ZTE und Huawei. Im vergangenen Jahr setzte Huawei nach eigenen Angaben 7,5 Milliarden Dollar um – ein Plus von 60 Prozent. Bei den Verkaufszahlen belegt der Konzern nach Samsung und Apple Rang drei unter den Smartphone-Herstellern. Da die Chinesen mit ihren Modellen den Massenmarkt schon bedienen, setzen sie gegen den Trend auf die entwickelten Märkte: Das neue Flaggschiff Ascend P2 soll das schnellste Handy der Welt sein. (mit dpa)

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