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Wirtschaft: Mobilfunk-Lizenzen: Das Handy wird zum Alleskönner - Wie die UMTS-Lizenzen rund um den Globus vergeben werden

Der Mobilfunkstandard der Zukunft, soll das Handy ab Ende 2002 zum wandelnden Alleskönner machen: Schneller Internet-Zugang, Videokonferenzen, Kontostandabfrage, Online-Reisebuchung oder einfach nur weltweit in bester Sprachqualität telefonieren - der künftigen Übertragungstechnik Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) gelten alle Hoffnungen der boomenden Telekom-Branche. Bevor UMTS an den Start gehen kann, müssen die Firmen jedoch in Vorleistung treten: Sie müssen sich für viel Geld Lizenzen sichern und dann - nicht minder teuer - die neuen Funknetze aufbauen.

Der Mobilfunkstandard der Zukunft, soll das Handy ab Ende 2002 zum wandelnden Alleskönner machen: Schneller Internet-Zugang, Videokonferenzen, Kontostandabfrage, Online-Reisebuchung oder einfach nur weltweit in bester Sprachqualität telefonieren - der künftigen Übertragungstechnik Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) gelten alle Hoffnungen der boomenden Telekom-Branche. Bevor UMTS an den Start gehen kann, müssen die Firmen jedoch in Vorleistung treten: Sie müssen sich für viel Geld Lizenzen sichern und dann - nicht minder teuer - die neuen Funknetze aufbauen. Die alten Netze taugen für den Mobilfunk der dritten Generation nicht. Auch der Kunde braucht dann ein neues Handy. Und so werden die begehrten UMTS-Lizenzen in den verschiedenen Ländern vergeben

Hier zu Lande werden ab 31. Juli unter der Regie der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zwischen vier und sechs Lizenzen meistbietend versteigert. Die Auktion kann nach einigen Tagen zu Ende sein, aber auch mehrere Wochen dauern.

In Großbritannien fand Ende April die erste große UMTS-Auktion Europas statt, deren Ausgang die Branche gehörig aufschreckte. Die Regierung nahm mehr als 75 Milliarden Mark für ihre fünf Lizenzen ein. Die Firmen beklagten, dass sie derart hohe Einstandskosten durch den Netzbetrieb kaum wieder hereinholen könnten. Sie bilden seither für andere europäische Märkte aus Kostengründen verstärkt Konsortien und Allianzen.

Frankreich wird seine vier Lizenzen zu je 32,5 Milliarden Franc (9,75 Milliarden Mark) auf 15 Jahre verpachten. Die Auswahl unter den eingereichten Anträgen soll im ersten Vierteljahr 2001 erfolgen. Belgien plant noch in diesem Jahr eine Mischung aus Versteigerung und Auswahlverfahren (Beauty Contest), bei dem Lizenzen nach Qualitätskriterien vergeben werden. In Italien werden die Bewerber um die fünf Lizenzen zunächst einem "Schönheitswettbewerb" unterworfen, dann entscheidet sich per Auktion, wer den Zuschlag erhält. Die Vergabe soll in den kommenden Monaten erfolgen, einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht.

In den Niederlanden bieten seit vergangenem Donnerstag sechs Firmen und Konsortien um fünf Lizenzen. Die Auktion läuft schleppend an. Von der erhofften Gesamtsumme 17,7 Milliarden Mark sind die Gebote noch weit entfernt. In Österreich werden im November vier bis sechs Lizenzen versteigert. Spanien hat seine vier Lizenzen im März nach einem Beauty Contest vergeben. Die Schweiz plant eine Versteigerung seiner vier Lizenzen im dritten Quartal 2000.

In den USA debattieren Industrie, Behörden und Verbände noch darüber, welchen Technikstandard sie für den Mobilfunk der dritten Generation wählen sollen. Verbraucherfreundliche Vorgabe ist, dass der noch namenlose Zukunftsstandard mit allen derzeit bestehenden US-Standards und mit dem europäischen UMTS kompatibel sein muss. Branchenkenner rechnen damit, dass jedem Mobilnetzbetreiber künftig automatisch und weitgehend kostenfrei eine Lizenz zugeteilt wird, aber auch eine Versteigerung oder Beauty Contest sind möglich. In Japan will Branchenprimus NTT im kommenden Jahr als weltweit erster Konzern bereits ein UMTS-Netz in Betrieb nehmen. Mindestens zwei weitere Lizenzen sind geplant.

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