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Wirtschaft: Mobilfunk-Lizenzen: Neue UMTS-Allianz in Europa

Eine neue europäisch-asiatische Telekomallianz drängt auf den Mobilfunkmarkt der Zukunft. Die Konzerne KPN (Niederlande), Hutchison Whampoa (Hongkong) und NTT Docomo (Japan) wollen gemeinsam Lizenzen für die nächste Generation von leistungsstarken Handys (UMTS) in Europa ersteigern.

Eine neue europäisch-asiatische Telekomallianz drängt auf den Mobilfunkmarkt der Zukunft. Die Konzerne KPN (Niederlande), Hutchison Whampoa (Hongkong) und NTT Docomo (Japan) wollen gemeinsam Lizenzen für die nächste Generation von leistungsstarken Handys (UMTS) in Europa ersteigern. Dazu beteiligen sich die niederländische KPN Mobile mit 15 Prozent und die japanische NTT Docomo mit 20 Prozent an der britschen Hutchison-Tochter Hutchison 3G.

Das teilten die Unternehmen am Mittwoch in einer gemeinsamen Presseerklärung in Den Haag, London, Tokio und Hongkong mit. Die Allianz zielt auf die Märkte in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Belgien.

Damit erhält auch die KPN-Tochter E-Plus Mobilfunk GmbH, Düsseldorf, einen neuen Partner bei der Bewerbung um die Mobilfunklizenzen der dritten Generation in Deutschland. Hutchison Whampoa und E-Plus werden im Zuge der asiatisch-niederländischen Kooperation im Bieterkampf um eine UMTS-Lizenz gemeinsam als E-Plus/Hutchison antreten. Ein Sprecher der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post bestätigte am Mittwoch, dass E-Plus seine alleinige Bewerbung zurückgezogen habe. Durch die neue Allianz werden zur UMTS-Versteigerung in Deutschland, die am 31. Juli beginnt, nur noch sieben Bewerber antreten. Mit dem neuen Verbund demonstrierten die beteiligten Unternehmen ihre Entschlossenheit, eine Lizenz zu erwerben. "Aus unserer Sicht wird die Kooperation E-Plus noch stärker machen", sagte Firmen-Sprecher Claas Sandrock.

Das gelte auch für den neuen Partner NTT Docomo, der im mobilen Multimedia-Geschäft ein Weltmarktführer sei und bereits im kommenden Jahr mit UMTS an den Markt gehe. NTT Docomo ist die Mobilfunksparte des größten japanischen Telefonunternehmens NTT. Wenn die Auktion erfolgreich abgeschlossen werde, wolle KPN Mobile seine Anteile an dem deutschen UMTS-Konsortium an E-Plus weiter reichen, hieß es. Damit würden der drittgrößte deutsche Mobilfunkbetreiber und Hutchison jeweils zur Hälfte an dem Konsortium beteiligt sein. Beide Unternehmen sollen ihre Geschäfte weiterhin getrennt führen, aber ein UMTS-Netzwerk nutzen.

Für den Anteilserwerb von KPN Mobile und NTT Docomo an der britischen Hutchison 3G erhält Hutchison insgesamt 2,1 Milliarden Pfund (rund sechs Milliarden Mark). In Großbritannien hatte das Mobilfunkunternehmen aus Hongkong über die kanadische Kabelgesellschaft TIW bereits eine UMTS-Linzenz ersteigert.

Die strategische Kooperation in Europa sichere einen maximalen Ertrag aus dem mobilen Multimedia-Geschäft der Zukunft, hieß es. Gleichzeitig könnten NTT Docomo, KPN Mobile und Hutchison weiterhin ihre eigenen Geschäftsinteressen verfolgen. "Die Kooperation ermöglicht uns eine aggressive pan-europäische Strategie für eine erfolgreiche Entwicklung von UMTS-Anwendungen", begrüßte der KPN-Vorstandschef Paulo Smits das Abkommen.

NTT Docomo wird zudem, wie bereits Anfang Mai mitgeteilt, ein 15-prozentiges Aktienpaket an KPN Mobile erwerben. Der Preis hierfür liege bei vier Milliarden Euro, hieß es.

In Frankreich wollen sich die drei Unternehmen ebenfalls gemeinsam um eine UMTS-Lizenz bewerben. Mit möglichen französischen Partnern würden noch Gespräche geführt. In Belgien wollen Hutchison und KPN Mobile in einem Konsortium um eine Konzession des neuen Mobilfunkstandards mitbieten.

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