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Wirtschaft: Mobilfunk-Lizenzen: Unternehmensberatung sieht UMTS als Muss für Netzbetreiber

Der Erwerb einer Lizenz für das neue Mobilfunksystem UMTS ist nach Einschätzung der Unternehmensberatung Ericsson Consulting ein Muss für die Netzbetreiber. Das Tochterunternehmen eines der weltweit größten Mobilfunkhersteller stellte eine Markstudie vor, nach der 84 Prozent von 41 befragten Großunternehmen "M-Commerce", also Verkaufen über Mobilfunknetze, als interessanteste Anwendung von UMTS sehen.

Der Erwerb einer Lizenz für das neue Mobilfunksystem UMTS ist nach Einschätzung der Unternehmensberatung Ericsson Consulting ein Muss für die Netzbetreiber. Das Tochterunternehmen eines der weltweit größten Mobilfunkhersteller stellte eine Markstudie vor, nach der 84 Prozent von 41 befragten Großunternehmen "M-Commerce", also Verkaufen über Mobilfunknetze, als interessanteste Anwendung von UMTS sehen.

Durch die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten für Daten stellt UMTS die direkte Verbindung vom Handy zum Internet her. Zwar sei auch mit den herkömmlichen GSM-Mobilfunknetzen noch eine Geschwindigkeitssteigerung möglich; deren Kapazitäten stießen aber an Grenzen. "Wer keine UMTS-Lizenz ersteigert, verabschiedet sich aus der ersten Liga der Netzbetreiber", heißt es. Durch die direkte Verbindung zum Internet eröffneten sich völlig neue Geschäftsmöglichkeiten. Die schon heute vorhandenen, über 30 Millionen Mobilfunkkunden stellten eine "riesige Zielgruppe für Inhalteanbieter" dar.

Da die Handy-Rufnummer einer bestimmten Person zugeordnet sei, werde es für die Werbung technisch möglich, Kunden "persönlich und zielgerichtet anzusprechen, ihnen Informationen, Dienstleistungen und Produkte anzubieten". Die Untersuchung habe ergeben, dass 70 Prozent der Kunden Werbung auf dem Handy akzeptierten, wenn sie die Kommunikation nicht beeinträchtige und die Kosten für die Nutzung der Dienste senke. Ericsson Consulting riet aber zu behutsamem Vorgehen. Die Unternehmensberatung sagte für den angepeilten Betriebsbeginn von UMTS im Jahr 2002 Übertragungskosten von 1,30 Mark pro Megabyte voraus. In den nächsten zehn Jahren könne sich dieser Preis mehr als halbieren.

Die Investitionen von sechs bis 15 Milliarden Mark für die Infrastruktur binnen zehn Jahren zusätzlich zum Preis der Lizenzen erzwinge einen schnellen Aufbau der neuen Netze. Vor allem Neueinsteiger, die in Deutschland noch nicht über ein eigenes GSM-Netz verfügten, dürften den UMTS-Aufbau so schnell wie möglich vorantreiben. Im Vorteil seien Firmen, die jetzt schon mit vorhandenen Techniken wie WAP und GPRS (Internet per Handy etwa in ISDN-Geschwindigkeit) Dienste entwickelten und testeten.

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