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Mobilfunk: Vodafone setzt auf Datenfunk

Der Mobilfunkbetreiber Vodafone will seine Stellung als zweitgrößter Telekomkonzern in Deutschland ausbauen. Vor allem UMTS treibt das Wachstum bei der Deutschland-Tochter an.

Die Zahl der Mobilfunkkunden bei Vodafone Deutschland habe sich um mehr als eine Million auf 35,5 Millionen erhöht, teilte Deutschland-Chef Friedrich Joussen am Dienstag in Düsseldorf mit. Damit ist Vodafone weiterhin der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Deutschlands nach T-Mobile. Dank der Übernahme des Festnetzanbieters Arcor ist Vodafone mit 3,1 Millionen DSL-Kunden nun auch im Breitbandgeschäft der größte Konkurrent der Telekom. Wie Joussen erstmals bestätigte, hat Vodafone auch für die zum Verkauf stehende Hansenet („Alice“) mit 2,33 Millionen DSL-Kunden ein Gebot abgegeben. „Wir glauben immer noch, dass DSL in Deutschland trotz zunehmendem Datenfunk auch in Zukunft gebraucht wird“, sagte er.

Ein wichtiger Wachstumstreiber der kommenden Jahre seien aber vor allem die mobilen Datendienste, sagte Joussen. Hier konnte Vodafone seine Umsätze um 21 Prozent auf 960 Millionen Euro steigern. 8,2 Millionen Kunden griffen bereits per Handy oder Notebook via UMTS auf das Internet zu. Das Weihnachtsgeschäft habe gezeigt, dass Netbook-Computer mit gekoppeltem Datenfunkvertrag in Deutschland sehr stark nachgefragt würden. „Diese Angebote sind momentan unheimlich attraktiv für unsere Kunden, und zwar auch in Kombination mit einer DSL-Flatrate“, sagte Joussen.

Vodafone Deutschland will an der geplanten Versteigerung von frei gewordenen Funkfrequenzen teilnehmen, mit denen ländliche Regionen per Datenfunk erstmals mit breitbandigen Internetverbindungen versorgt werden sollen. „Wenn wir die Frequenzen gewinnen sollten, wird es im Jahr 2010 keine weißen Flecken mehr in Deutschland geben“, versprach Joussen.

Bei Umsatz und operativem Gewinn verzeichnete Vodafone Deutschland im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang von jeweils rund drei Prozent, wofür der Konzern vor allem die regulierten Mobilfunkpreise verantwortlich macht. Die britische Konzernmutter meldete derweil einen Rückgang des Gewinns um 50 Prozent auf umgerechnet 3,5 Milliarden Euro aufgrund von Abschreibungen. Der Konzern kündigte in London an, in diesem Jahr 740 Millionen Pfund einsparen zu wollen.

Andreas Menn

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