zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Mobilfunkbranche überrascht Anleger positiv

Produzenten und Ausrüster wachsen wieder und blicken optimistisch in die Zukunft

Berlin – Mit Mobilfunktechnik ist wieder viel Geld zu verdienen. Branchenführer Nokia schockte zwar erst kürzlich wieder die Finanzwelt mit schlechten Zahlen. Doch den Konkurrenten der Finnen geht es immer besser. Am Dienstagabend und Mittwoch legten drei der wichtigsten Konzerne Quartalsergebnisse vor – und überzeugten die Finanzexperten. Motorola, der größte Wettbewerber Nokias bei Handys, steigerte etwa seinen Absatz von Mobiltelefonen im zweiten Vierteljahr 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 Prozent auf 24,1 Millionen Stück.

Von dem wieder anziehenden Handyabsatz profitierte auch der US-Konzern Texas Instruments. Der Weltmarktführer bei Handy-Chips verdreifachte im zweiten Quartal seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bereits im ersten Vierteljahr hatte Texas Instrument eine ähnliche Verbesserung vorlegen können.

Der Chef des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson, Carl-Henric Svanberg, sagte wiederum: „Die Zuversicht ist an den Markt zurückgekehrt.“ Der weltweit größte Produzent von Netzwerktechnik für den Mobilfunk erhöhte nach einem überraschend starken zweiten Quartal seine Prognosen für das Wachstum des Gesamtmarkts auf mehr als neun Prozent.

Die vor wenigen Jahren noch wachstumsverwöhnte Mobilfunkbranche hat einschneidende Restrukturierungen hinter sich. So halbierte Ericsson zum Beispiel seit 2001 die Belegschaft auf mittlerweile 47000 Menschen. Auch bei anderen Netzwerkherstellern wie Siemens gab es herbe Einschnitte, weil sich die Telekommunikationsunternehmen mit Investitionen zurückhielten und sich auf den Abbau ihrer Milliardenschulden konzentrierten. Doch mit der Einführung des neuen Mobilfunkstandards UMTS und Multimedia-Handys kommt wieder Leben in die Branche.

Die Aktien von Ericsson, Motorola und Texas Instruments waren am Mittwoch in der Folge auch gefragt. Die Kurse kletterten deutlich nach oben, weil die Analysten in der Mehrheit mit schlechteren Zahlen gerechnet hatten. Selbst der hohe Quartalsverlust, den Motorola wegen hoher Steuerzahlungen verzeichnete, konnte den Anlegern die Stimmung nicht vermiesen. Sie konzentrierten sich auf die guten Handyzahlen – und den positiven Ausblick.

Zur Startseite