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Wirtschaft: Mobilfunknetz UMTS: Das Rennen um die deutschen Lizenzen ist eröffnet

Im Rennen um die Lizenzen für das neue Mobilfunknetz UMTS sind offenbar die ersten Würfel gefallen: France Télécom, die nach dem Kauf des Mobilfunkbetreibers Orange an zwei Bieterkonsortien beteiligt ist - an jenem mit Mobilcom sowie, via Orange, an der konkurrierenden 3 G mit der spanischen Telefonica und der finnischen Sonera -, will nach eigenen Angaben am Bündnis mit Mobilcom festhalten. "In der Konsequenz bedeutet das, dass sich Orange aus dem Konkurrenz-Konsortium mit Telefonica zurückziehen muss", sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmid dem Handelsblatt.

Im Rennen um die Lizenzen für das neue Mobilfunknetz UMTS sind offenbar die ersten Würfel gefallen: France Télécom, die nach dem Kauf des Mobilfunkbetreibers Orange an zwei Bieterkonsortien beteiligt ist - an jenem mit Mobilcom sowie, via Orange, an der konkurrierenden 3 G mit der spanischen Telefonica und der finnischen Sonera -, will nach eigenen Angaben am Bündnis mit Mobilcom festhalten. "In der Konsequenz bedeutet das, dass sich Orange aus dem Konkurrenz-Konsortium mit Telefonica zurückziehen muss", sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmid dem Handelsblatt. Nach den Auktionsregeln sind Doppelbewerbungen nicht erlaubt.

Die Regulierungsbehörde hatte am Mittwoch zehn Unternehmen für den Bieterwettbewerb um die maximal sechs Lizenzen für den neuen Daten-Mobilfunk zugelassen. Dazu gehören die vier deutschen Mobilfunknetze T-Mobil (Telekom), D2 (Mannesmann/Vodafone), E-Plus (BellSouth und die holländische KPN) und Viag Intercom (Viag, British Telecommunications und Telenor). Lizenzen wollen außerdem die debitel (Swisscom), WorldCom (MCI), Talkline (Tele Danmark), Mobilcom (MobilCom und France Telecom), Group 3 G, Auditorium Investments (Hutchinson) und Vivendi.

Nicht zugelassen wurde die Nets AG, München. Der Bewerber - eine von zwei Ärzten betriebene Konzernhülle, über deren Hintermänner die Branche seit Wochen vergeblich rätselt - habe die Ausschreibungsbedingungen nicht erfüllt, sagte Scheurle. Wie berichtet, will die Nets AG gegen ihren Ausschluss klagen.

Fragen wirft aber nicht nur die Mehrfachbewerbung von France Télécom auf. Telekom-Regulierer Klaus-Dieter Scheurle sieht außerdem ein Problem in der 10-Prozent Beteiligung von Vodafone an France Télécom, mit der die Franzosen Vodafone einen Teil des Orange-Kaufpreises von 43 Milliarden Euro bezahlen wollen: Vodafone zählt als D2-Mannesmann-Muttergesellschaft ebenfalls zu den Bietern. Auf der Bieterliste steht weiterhin auch Vivendi. Der französische Mischkonzern hat seine Bewerbung noch nicht offiziell zurückgezogen. Allerdings bestätigte Vivendi-Chef Jean-Marie Messier am Mittwoch erneut, dass das Unternehmen nicht mitbieten wolle.

Bereits am Mittwoch gab es Gespräche zwischen France Télécom, Orange und Telekom-Regulierer Klaus-Dieter Scheurle. Von einem Rückzug aus einem der Konsortien war zwar bis gestern seitens der Unternehmen noch nicht die Rede. France Télécom kündigte jedoch an, an der Allianz mit der Mobilcom AG festhalten zu wollen. Mobilcom-Chef Schmid bewertet die Übernahme von Orange durch seinen Partner France Télécom als positiv für Mobilcom. "Damit ist einer unserer Konkurrenten in der Auktion deutlich geschwächt", hofft er. Die Allianz mit France Télécom sei nicht nur auf den Mobilfunk, sondern auf den gesamten deutschen Telekommarktes ausgerichtet, sagte Schmid. Er sei außerdem daran interessiert, die Orange-Tochter Hutchison Telecom in Münster zu übernehmen. Deren Sprecher setzte jedoch darauf, dass sich France Télécom von Mobilcom trennt und Orange im 3G-Konsortium bleibt.

Die Auktion soll am 31. Juli beginnen. Eine Schätzung über die möglichen Einnahmen aus der Versteigerung wollte Telekom-Regulierer Scheurle nicht abgeben. In Großbritannien hatte eine vergleichbare Auktion dem Staat umgerechnet 75 Milliarden Mark an Einnahmen gebracht. Dafür, dass in Deutschland mehr geboten werde, spreche, dass die Bundesrepublik der größere Markt sei, sagte Scheurle. Allerdings gebe es auch zahlreiche Faktoren, die zu niedrigeren Preisen führen könnten: So seien die Börsenwerte von Telekom-Unternehmen seit der britischen Auktion um 30 Prozent abgesackt. Außerdem führe die "Erfahrung von London" dazu, dass die Unternehmen vermutlich versuchen würden, möglichst wenig zu zahlen.

dri, som

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