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Maerklin

© dpa

Modellbahnbauer: Märklin "muss sich nicht prostituieren"

Der Modellbahnbauer Märklin meldete vor einem Jahr Insolvenz an, weil die Banken keine neuen Kredite mehr geben wollten. Bei der Suche nach potenziellen Investoren sieht die Geschäftsführung aber keinen Zeitdruck, denn seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens sind die Geschäftszahlen positiv.

Der insolvente Modellbahnbauer Märklin blickt optimistisch in das laufende Jahr. "Für Märklin war die Insolvenz die Chance für eine Neustrukturierung an Kopf und Gliedern", sagte Geschäftsführer Kurt Seitzinger am Freitag auf der Spielwarenmesse in Nürnberg. "Seit dem Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1.4. haben wir sehr positive Geschäftszahlen erwirtschaften können." Dadurch habe sich auch die Basis für Gespräche mit potenziellen Investoren verändert: "Wir können mit den Interessenten auf Augenhöhe verhandeln, müssen uns nicht anbiedern, müssen uns nicht prostituieren."

"Wir konnten Schnäppchenjäger, die geglaubt haben, für billiges Geld eine interessante Firma kaufen zu können, immer sehr schnell verabschieden", schilderte Seitzinger rückblickend. "Wir konnten auch die verabschieden, die mit einem für uns nicht glaubwürdigen und tragfähigen Konzept angetreten sind." Märklin habe bei der Suche nach einem Käufer keinerlei Zeitdruck. Auch Insolvenzverwalter Michael Pluta betonte: "Im Moment sind wir wie eine normale, gut aufgestellte Firma. Wir können zeigen, dass man in dieser Branche Geld verdienen kann, und in dieser Phase gucken wir in aller Ruhe nach einem neuen Eigentümer." Derzeit hätten etwa zehn Interessenten Zugang zu den Unternehmensdaten.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug den Angaben zufolge von April 2009 bis Februar dieses Jahres 12,4 Millionen Euro, der Umsatz lag bei rund 90 Millionen Euro. Das Unternehmensergebnis sei positiv, sagte Seitzinger. "Die Auftragseingänge liegen wesentlich über denen des Jahres 2009, so dass wir davon ausgehen, 2010 wieder die Umsatzmarke von 120 Millionen Euro anpeilen zu können." Dieses Ziel hatte die Geschäftsführung im vergangenen Jahr mit erlösten 111 Millionen Euro verfehlt. Anfangs habe es viel Verunsicherung vor allem bei chinesischen Kunden gegeben, begründete Seitzinger die Abweichung. Zudem habe Märklin Aufträge für 12 Millionen Euro storniert, die sich nicht gerechnet hätten. (dpa)

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