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Wirtschaft: Molkerei emzett liefert Milch bald in Kunststoff-Mehrwegflasche

Die Molkerei emzett wird ihre Frischmilch künftig in einer neuen Plastik-Mehrwegflasche verkaufen. "Damit wollen wir der Pfandmilchflasche in Deutschland zu mehr Attraktivität verhelfen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe, Hubert Böhmann, am Dienstag in Berlin.

Die Molkerei emzett wird ihre Frischmilch künftig in einer neuen Plastik-Mehrwegflasche verkaufen. "Damit wollen wir der Pfandmilchflasche in Deutschland zu mehr Attraktivität verhelfen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe, Hubert Böhmann, am Dienstag in Berlin. Die neue, durchsichtige Ein-Liter-Flasche aus Polycarbonat (PC) soll in den nächsten Tagen in die Regale der Berliner und Brandenburger Supermärkte wandern.

Bereits 1993 hatte die Molkerei eine 0,5-Liter PC-Trinkflasche für ein Milchgetränk auf den Markt gebracht. Zwei Jahre später folgte der erste Mehrwegbecher für Fruchtjoghurt der Marke "Champ". In Berliner Supermärkten testete emzett die PC-Flasche auch für Frischmilch. Das Ergebnis war vielversprechend: Die Kunden griffen doppelt so häufig zur Mehrweg-Plastikflasche wie zu der Alternative aus Glas. "Auch der Pfandpreis von einer Mark pro PC-Flasche hat die Kunden nicht abgeschreckt", sagte Böhmann. Die Flasche wiegt mit 80 Gramm nur ein Sechstel soviel wie eine Glasflasche und ist nach emzett-Angaben fast unzerbrechlich und geschmacksneutral. Darüberhinaus könne sie öfter wiederverwendet werden als eine Glasflasche und könne später recycelt werden. Einzelhändler schätzen die Flasche, weil sie im Kühlregal bis zu 25 Prozent weniger Platz einnimmt als eine Glasflasche. Ob die Mehrwegflasche auch umweltfreundlicher ist, ist dagegen umstritten. "Das ist bis heute ungeklärt", sagte Dieter Berndt, der Vorstandssprecher des deutschen Verpackungsinstituts.

Böhmann betonte, ausschlaggebend für die Markteinführung sei die Akzeptanz beim Verbraucher gewesen. Für die Umstellung auf die Mehrwegflasche hatte das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren fünf Millionen Mark investiert. Das patentierte System soll auch anderen Unternehmen der Bundesrepublik offenstehen.

Die emzett-Unternehmensgruppe hat nach Angaben von Böhmann im vergangenen Jahr trotz leicht verringerter Milchverarbeitung von 850 Millionen Litern einen Umsatz von etwa 1,54 Milliarden Mark erreicht.

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