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© ddp

Monopol: Kaffeekartell: Weitere Ermittlungen

Auch nach der Geldbuße von knapp 160 Millionen Euro gegen drei große Kaffeeröster wegen illegaler Preisabsprachen laufen die Ermittlungen des Bundeskartellamts weiter.

Eine Melitta- Sprecherin bestätigte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, gegen ihr Unternehmen werde zusätzlich wegen Preisabsprachen unter Gastronomiezulieferern ermittelt. Laut „Spiegel“ sind von diesen Ermittlungen zehn Unternehmen betroffen. An dem Kaffeekartell soll neben den nun bestraften Anbietern Melitta, Tchibo und Dallmayr auch der amerikanische Lebensmittelkonzern Kraft Foods mit seiner deutschen Marke Jacobs-Kaffee beteiligt gewesen sein.

Ausgangspunkt für die Aufdeckung der Preisabsprachen von Tchibo, Melitta und Dallmayr war eine Durchsuchung in der Kraft-Deutschland-Zentrale im Februar 2008. Damals hätten die Kartellwächter eigentlich nach Beweisen für ein Schokoladenkartell unter Süßwarenproduzenten gefahndet, schreibt der „Spiegel“. Dies habe Kraft so aufgeschreckt, dass Manager der Firma wenig später Selbstanzeige beim Kartellamt erstatteten. Als Kronzeuge in dem jetzigen Verfahren gehe der Lebensmittelkonzern straffrei aus. Kraft Foods wollte sich dazu nicht äußern.

Am Montag hatte das Kartellamt Geldbußen gegen die drei großen Kaffeeröster verhängt, weil sie nach Meinung der Wettbewerbsbehörde die Preise im Einzelhandel abgesprochen hatten. Von den knapp 160 Millionen Euro müsse Tchibo mehr als 60 Millionen Euro übernehmen. Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, will das Hamburger Unternehmen diese Strafe nicht akzeptieren. Tchibo halte die Summe für ungerechtfertigt und wolle vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gegen den Strafbefehl klagen, berichtet die Zeitung. Auch Melitta will Rechtsmittel einlegen, Dallmayr lässt das weitere Vorgehen noch offen. dpa

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