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Wirtschaft: Monopolkommission kritisiert Auflagen für Eon-Fusion Wettbewerbsexperten erneuern Absage an die Fusion

Berlin (fo). Die unabhängige Monopolkommission hat die Fusion der Energiekonzerne Eon und Ruhrgas nachdrücklich abgelehnt.

Berlin (fo). Die unabhängige Monopolkommission hat die Fusion der Energiekonzerne Eon und Ruhrgas nachdrücklich abgelehnt. Darüber hinaus halten die Wettbewerbsexperten die Fusionsauflagen des Bundeswirtschaftsministeriums „für wenig geeignet“ um die befürchteten Wettbewerbsnachteile aufzuwiegen. Dies teilte die Monopolkommission wenige Tage nach einer zweiten Anhörung von Konkurrenten mit. Am vergangenen Donnerstag hatten die Eon-Wettbewerber im Berliner Wirtschaftsministerium ihre Kritik an dem Zusammenschluss erneuert.

Die Kommission kritisiert die Auflagen des Ministeriums als „halbherzig“. Beim Regionalversorger Bayerngas fragen sich die Experten wie auch Eon-Konkurrenten, warum nur Eon, nicht aber Ruhrgas seine Beteiligung aufgeben soll. Oder Gelsenwasser: Niemandem ist klar, warum Eon sich von dem größten deutschen Wasserversorger (mit unbedeutendem Erdgasgeschäft) trennen soll. Dieser Verkauf „dient nicht der Entflechtung“, urteilt die Kommission.

In einem Gutachten zur beantragten Ministererlaubnis meinte die Monopolkommission bereits im Frühjahr, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb auf dem Erdgasmarkt zum Erliegen bringt. Damit schlossen sich die Experten dem klaren Nein des Bundeskartellamtes an. Trotzdem genehmigte das Wirtschaftsministerium Anfang Juli die Übernahme der Ruhrgas durch Eon, weil mehr Gemeinwohlvorteile als Wettbewerbsnachteile gesehen wurden. Unter anderem wirbt Eon damit, dass so die Versorgung mit dem Energieträger Erdgas in Deutschland sichergestellt werden könne. Die Gegner der Fusion klagten daraufhin erfolgreich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Der Vollzug ist wegen Verfahrensfehlern vorerst gestoppt. Die Verhandlung soll frühestens Ende November weitergehen.

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