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Wirtschaft: Monti droht Bankgesellschaft mit harten Auflagen Müssen bis zu 50 Filialen

abgegeben werden?

Berlin (dr). Der Konflikt zwischen EUWettbewerbskommissar Mario Monti und der Bankgesellschaft Berlin, über die künftige Aufstellung des Berliner Bankkonzerns spitzt sich zu. Ohne konkret zu werden drohte Monti jetzt in der „Financial Times Deutschland“ damit, seine Dienststellen würden „notfalls eine Entscheidung vorbereiten, die Maßnahmen auferlegt, um das Bankgeschäft in Berlin für mehr Wettbewerb zu öffnen“. In Berlin hält man hingegen unverändert an der bisherigen Sanierungsstrategie fest. Und die heißt ein starkes Retailgeschäft (Massengeschäft) mit zwei Marken, Sparkasse und Berliner Bank, wobei die Berliner Bank in die Sparkasse integriert wird und praktisch nur noch der Name erhalten bleibt. Beobachter erwarten, dass Monti noch in diesem Jahr, spätestens jedoch im ersten Quartal 2004 eine Entscheidung fällt. Spekuliert wird, dass die Bankgesellschaft etwa 40 bis 50 Filialen abgeben muss. Als Interessenten werden die Sparda Bank, die Citibank und die Berliner Volksbank genannt. Letztere hat in Brüssel Beschwerde gegen den Sanierungsplan eingelegt.

„Der Sanierungsplan liegt seit zwei Jahren in Brüssel vor“, erklärte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Tesch am Donnerstag dem Tagesspiegel. „Wir sind überrascht, dass Monti nun so reagiert.“

Tesch verweist darauf, dass sich die Bankgesellschaften bereits von Aktivitäten wie etwa der Allbank getrennt habe, dass man am Verkauf der Weberbank arbeite und im Übrigen bereits rund 25 Filialen geschlossen worden seien. Er verstehe nicht, warum Brüssel nun auch noch die Axt an des Retailgeschäft legen wolle. Ganz sicher werde das Thema auf der Aufsichtsratssitzung am 15. Dezember zur Sprache kommen, bisher sei ihm aber kein solcher Plan des Vorstands bekannt. Der Aufsichtsrat habe einen solchen bisher auch nicht angemahnt.

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