zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Moskau setzt Rubelhandel aus

MOSKAU (AP).Der Moskauer Devisenhandel ist am Freitag nach den drastischen Kursverlusten des Rubels vom Vortag eingeschränkt worden.

MOSKAU (AP).Der Moskauer Devisenhandel ist am Freitag nach den drastischen Kursverlusten des Rubels vom Vortag eingeschränkt worden.Im Computerhandel durften nach einer Anweisung der Zentralbank nur Geschäfte mit Verrechnung zum nächsten Handelstag abgeschlossen werden.Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax.Diese Maßnahme sollte nur einen Tag gelten.Unterdessen hat eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF), die die wirtschaftliche Lage prüfen soll, in Moskau die Arbeit aufgenommen.Die Gruppe wird vom Vizedirektor der Europa-Abteilung, Jorge Marquez-Ruarte, geleitet.

Der Rubel kam in dem eingeschränkten Computerhandel auf einen Mittelkurs von gut 18 Rubel je Dollar.Am Donnerstag hatte der Dollar noch 15,52 Rubel gekostet.Experten erklärten die Handelseinschränkungen damit, daß die Zentralbank am Freitag mit der Verrechung von Bankenschulden beginnen wollte.Dabei sollten unter anderem die Zentralbankreserven eingesetzt werden, berichteten russische Medien.Die Zentralbank schlug nach Informationen der Nachrichtenagentur Interfax vor, die russischen Exporteure zum Umtausch von 75 Prozent ihrer Deviseneinnahmen in Rubel zu verpflichten.Erst vor einer Woche war der Umtausch der Hälfte der Deviseneinnahmen beschlossen worden.Mit der Maßnahme soll der Druck auf den Rubel reduziert werden.Der RTS-Aktienindex des Computerhandels blieb bei geringen Umsätzen mit 51,71 Punkten etwa auf dem Stand des Vortags.Am Donnerstag war der Index um 12,16 Prozent auf einen historischen Tiefstand gefallen.

Die USA haben Rußland unterdessen vor einer Hyperinflation gewarnt, falls die Zentralbank wie angekündigt die Notenpresse anwirft.Das Drucken neuen Geldes werde Rußland nicht aus der Krise führen, sagte der Vize-US-Finanzminister Lawrence Summers am Donnerstag in Washington.In Deutschland erklärte Bundesaußenminister Klaus Kinkel, der neue russische Ministerpräsident Primakow habe ihm zugesichert, daß es kein Zurück zur Kommandowirtschaft geben werde.

Zur Startseite