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Wirtschaft: Motorradmarkt: Weniger Zweiräder zugelassen

Der seit rund zehn Jahren anhaltende Zulassungsboom im heimischen Motorradmarkt ist gebrochen. Zum Halbjahr 2000 seien in Deutschland gut sieben Prozent weniger Zweiräder über 50 Kubikzentimeter Hubraum zugelassen worden als im Vorjahreszeitraum, sagte der Hauptgeschäftsführer Industrie-Verband Motorrad Deutschland (IVM), Hubert Koch, im Vorfeld der weltgrößten Motorradmesse Intermot in München.

Der seit rund zehn Jahren anhaltende Zulassungsboom im heimischen Motorradmarkt ist gebrochen. Zum Halbjahr 2000 seien in Deutschland gut sieben Prozent weniger Zweiräder über 50 Kubikzentimeter Hubraum zugelassen worden als im Vorjahreszeitraum, sagte der Hauptgeschäftsführer Industrie-Verband Motorrad Deutschland (IVM), Hubert Koch, im Vorfeld der weltgrößten Motorradmesse Intermot in München.

Damit konsolidiere sich der heimische Markt auf dem europaweit höchsten Niveau von knapp 180 000 Neuzulassungen ohne Motorroller. Als Grund dafür nannte der IVM-Manager "Sättigungstendenzen" und einen Trend zu immer älteren Fahrern. Der heimische Durchschnittsbiker sei 39 Jahre alt und lege pro Jahr nur noch knapp 7000 Kilometer auf zwei Rädern zurück.

Da andere europäische Märkte aktuell teils hohe Zuwächse verzeichnen, erschrickt die Branche aber vor der deutschen Entwicklung offenbar nicht allzu sehr. Speziell deutsche Zweiradhersteller können sogar jubeln.

Denn die Bayerische Motoren Werke (BMW) AG als deren führender Vertreter habe zum Halbjahr 2000 erstmals überhaupt mit Kawasaki einen der vier bislang dominierenden japanischen Hersteller vom Rang vier des heimischen Markts verdrängen können. Im vergangenen Jahr waren die Münchner mit gut zwölf Prozent Marktanteil noch die deutsche Nummer fünf hinter Honda (20,7 Prozent), Yamaha (20), Suzuki (19,5) und Kawasaki (14,0). Als Grund für den Vormarsch von BMW und Co. nannte Koch vor allem den anhaltend schwachen Euro, der vor allem die japanischen Maschinen nennenswert verteuert habe. Davon könnten auch die anderen heimischen Hersteller Sachs, MZ oder der in jüngster Zeit wiederbelebte ostdeutsche Zweiradbauer Simson profitieren.Einen neuen Schub erhoffe die deutsche Branche ferner durch eine Aufhebung der Klausel, wonach Autofahrer ein motorisiertes Zweirad bis 125 Kubikzentimeter hier zu Lande nur dann ohne zusätzliche Prüfung steuern dürfen, wenn sie ihren Kfz-Führerschein vor 1980 erworben haben.

Im vergangenen Jahr setzte die Branche in Deutschland bei insgesamt knapp 3,2 Millionen zugelassenen Motorrädern nahezu unverändert 15 Milliarden Mark um. Allgemein herrsche ein Trend zu großen Maschinen über 750 Kubikzentimeter.

Die für jedermann ab kommenden Mittwoch für fünf Tage geöffnete Intermot trägt dem Rechnung. Dem Vernehmen nach will Honda auf der seit 1998 alle zwei Jahre stattfindenden Messe unter anderem das mit 1800 Kubikzentimetern hubraumstärkste Motorrad aller Zeiten präsentieren. Mit bis zu 200 000 Besuchern und 1033 Ausstellern erwartet die Intermot 2000 neue Rekorde.

tmh

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