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Wirtschaft: Münchener Rück peilt weiter Rekordgewinn an Einmalzahlung an US-Tochter trübt Quartalszahlen

München Die Münchener Rück hat im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinneinbruch erlitten. Nach Steuern verringerte sich der Gewinn auf 182 Millionen Euro, nach 649 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

München Die Münchener Rück hat im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinneinbruch erlitten. Nach Steuern verringerte sich der Gewinn auf 182 Millionen Euro, nach 649 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Analysten hatten das Doppelte erwartet. Grund für den Rückschlag sind Belastungen aus der Finanzspritze für die US-Tochter American Re, die das Ergebnis mit 750 Millionen Euro höher belastete als erwartet. Von Bomhard betonte aber, dass die Münchener Rück das Ziel einer Kapitalrendite von zwölf Prozent beibehalte. „Es liegt in greifbarer Nähe“, sagte er. Damit würde der Gewinn des Vorjahres von 1,9 auf 2,5 Milliarden Euro ansteigen. „Eine Dividendenerhöhung ist drin", sagte von Bomhard. Für 2004 zahlten die Münchener zwei Euro je Aktie.

Der weltgrößte Rückversicherer hatte vor zwei Wochen bekannt gegeben, die Risikovorsorge zur Abdeckung von Asbest-Risiken der US-Tochter American Re im Konzern um knapp 1,3 Milliarden Euro anzuheben. Die daraus resultierende Ergebnisbelastung vor Steuern war mit 388 Millionen Euro bekannt, nicht aber die zusätzlich fälligen Steuern von 362 Millionen Euro.

„Vielleicht habe ich damals nicht klar genug gesagt, dass es noch zu steuerlichen Mehrbelastungen kommen wird“, räumte Finanzvorstand Jörg Schneider am Donnerstag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen ein. Diese resultieren aus der Besteuerung aufgelöster Reserven. Die Münchener Rück habe die steuerlichen Spielräume bewusst ausgereizt, um einen Schlussstrich unter die Risiken der American Re zu ziehen – auch wenn das zu Lasten des Gewinnes geht, verteidigte Schneider das Vorgehen.

„Das Thema American Re ist jetzt erledigt, und wir haben die Grundlagen für kommendes Wachstum gelegt“, sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard. Insgesamt haben die Münchener nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren 6,5 bis sieben Milliarden Euro bei der Tochter American Re nachgeschossen. Dazu kommt der Kaufpreis von 3,3 Milliarden Euro. mwb/HB

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