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Wirtschaft: Münchener Rück steigt in die Vermögensverwaltung ein

MÜNCHEN (tmh). Die Münchener Rückversicherungs-AG steigt vom Herbst an in die Vermögensverwaltung für Privatkunden ein.

MÜNCHEN (tmh). Die Münchener Rückversicherungs-AG steigt vom Herbst an in die Vermögensverwaltung für Privatkunden ein. Dieser neue Geschäftszweig werde unter dem Dach der jüngst gegründeten Holding Meag Munich Ergo Asset Management GmbH, München, bis zum Jahr 2001 aufgebaut, kündigte Konzernchef Hans-Jürgen Schinzler zur Bilanzvorlage in München an. Alle vier Erstversicherungstöchter und die Rückversicherungssparte sollen darin kooperieren. Ziel sei es, ein "prominenter Mitspieler" auf diesem Feld zu werden. Grundlage dafür sind 15 Millionen Kunden der konzerneigenen Erstversicherer.Binnen drei Jahren schaffe der Aufbau der neuen Sparte rund 500 neue Stellen. Angeboten würden alle Anlagearten von Aktien über Fonds bis Immobilien. Bislang verwaltet der Konzern auf eigene Rechnung Kapitalanlagen in einem Marktwert von Ende 1998 rund 300 Mrd. DM und hat damit 15 Mrd. DM Gewinn erzielt. Weniger euphorisch äußerte sich Schinzler über die Steuerreform und das sogenannte Jahr 2000-Problem. Die Bonner Steuerpläne dürften seinen Konzern über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren hinweg mit einer Gesamtsumme von etwa einer Mrd. DM belasten. Beim Wechsel ins neue Jahrtausend seien computerbedingte Schäden in der Industrie zu befürchten, die die Münchener eine dreistellige Millionensumme kosten könnten. Das sei aber durchaus verkraftbar.Druck auf das Geschäft erwartet Schinzler wegen Preiskämpfen in der Rückversicherung und kostspieligen Schäden in der Raumfahrtversicherung sowie durch Naturkatastrophen schon in dieser Periode. In der Sparte Rückversicherung, die zuletzt die Hälfte aller Einnahmen stellte, dürfte der versicherungstechnische Verlust 1999 noch über die gut 400 Mill. DM des Vorjahres klettern. Weiter im Aufwärtstrend lägen die Erstversicherer um die Konzerntochter Ergo und die Ergebnisse aus Kapitalanlagen. Insgesamt erwartet Schinzler 1999 einen Jahresüberschuß über der Vorjahresmarke von 1,2 Mrd. DM, aber weit geringere Zuführungen zur Schwankungsrückstellung. Die Dividende von 1,80 DM je Aktie bleibe voraussichtlich stabil. Eine Steigerung von 3,5 Prozent sei bei den zuletzt 50 Mrd. DM umfassenden Beiträgseinnahmen möglich.

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