zum Hauptinhalt

Nach dem ADAC-Skandal: ADAC-Konkurrent ACE freut sich über neue Mitglieder

Der Auto Club Europa profitiert von der Krise des Marktführers: Statt 600 Mitgliedern, wie üblich, treten beim ACE jetzt jede Woche mehr als 1000 Menschen ein.

Der ADAC-Wettbewerber ACE (Auto Club Europa) profitiert von der Krise des Marktführers. "Die Zahl der Neuzugänge ist deutlich, um knapp ein Drittel gestiegen”, sagte der ACE-Vorsitzende Wolfgang Rose dem Tagesspiegel. Normalerweise werbe der Autoclub, der mit 580 000 Mitgliedern die Nummer drei in Deutschland ist, pro Woche zwischen 600 und 700 neue Mitglieder. “Aktuell sind es mehr als 1000”, sagte Rose. 

Die Skandale des ADAC seien das Ergebnis mangelnder interner Aufsicht: “Die Kontrolle hat versagt”, kritisierte der ACE-Vorsitzende. Nicht nur für den ADAC gelte, “dass jede unkontrollierte Macht zu Missbrauch führt”. Aufgeflogen seien die Manipulationen lange nicht, “weil sich niemand getraut hat, hinzuschauen und nachzufragen”. Auch die Politik und die Medien hätten den ADAC hofiert. “So eine ungeteilte Zustimmung kann autokratische Führungsstrukturen begünstigen”, sagte Rose dem Tagesspiegel. Jeder Verein, egal wie groß er sei, brauche eine wirksame Kontrolle. “Das ist nicht immer bequem und je größer die Organisation wird, desto schwieriger wird es”, sagte Rose. “Demokratie in Massenvereinen zu organisieren, ist nicht ganz einfach.”

Eine zu große Nähe der Autoclubs zu den deutschen Herstellern, hält der ACE-Chef für problematisch. “Ich frühstücke nicht mit Herrn Zetsche und ich esse nicht zu Abend mit Herrn Winterkorn.” Dass auch der ACE Autos testet sowie Dienstleistungen und Produkte anbiete, werde von den Mitgliedern erwartet und sei betriebswirtschaftlich notwendig. “Autoclubs brauchen - übrigens wie viele andere so genannte Idealvereine - einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zur Erfüllung ihrer Vereinsziele”, sagte Rose.

Zur Startseite