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Wirtschaft: Nach dem Kurseinbruch bieten sich günstige Kaufgelegenheiten

Gerhard Richter ist Leiter der Niederlassung Berlin der Dresdner Bank und zuständig für das Privatkundengeschäft.Auch wenn den Marktteilnehmern in den vergangenen Wochen bereits einiges abverlangt wurde, stellt der schwere Kurseinbruch vom vergangenen Freitag in den Vereinigten Staaten, eine neue Dimension dar, wobei die Abschläge bei den Aktien aus dem Technologiebereich besonders groß waren.

Gerhard Richter ist Leiter der Niederlassung Berlin der Dresdner Bank und zuständig für das Privatkundengeschäft.

Auch wenn den Marktteilnehmern in den vergangenen Wochen bereits einiges abverlangt wurde, stellt der schwere Kurseinbruch vom vergangenen Freitag in den Vereinigten Staaten, eine neue Dimension dar, wobei die Abschläge bei den Aktien aus dem Technologiebereich besonders groß waren. In der "Alten Welt" sah es dagegen schon etwas moderater aus. Hier ergibt sich auch kein nennenswertes Korrekturpotential, das fundamental zu rechtfertigen wäre. Erstens sind diese Werte kaum gestiegen, zweitens sind die Bewertungen auf Grund der soliden Geschäftslage der Unternehmen und der guten gesamtwirtschaftlichen Perspektiven vielfach sehr niedrig und drittens ist im Rahmen der Hauptversammlungssaison in Europa mit einem positiven Nachrichtenfluss zu rechnen. Insofern dürften sich in diesen Bereichen vielfach Kaufgelegenheiten ergeben.

Im Bereich der Technologieaktien und der anderen "Neuen Branchen" ist die Einschätzung allerdings schwieriger. Um die langfristig vorhandenen exzellenten Aussichten dieser Branchen in Einklang mit den Börsenkursen zu bringen, wird auch in Zukunft ein überproportionales Wachstum erwartet. Die Euphoriephase ("Kauf um jeden Preis") macht aber zunächst zumindest eine Pause. Qualitätsaktien, die gute Ertragssteigerungen aufweisen und vor allem mit Gewinn arbeiten, sind zukünftig zu bevorzugen.

Starke Kursbewegungen dürften die nächsten Tage dominieren. Auch das Verhalten der vielen Ersteinsteiger, die ihre ersten Erfahrungen mit einer fallenden Börse machen, ist eine große Unbekannte. Eine Erholung ausgehend von den amerikanischen Kapitalmärkten ist kurzfristig jedoch denkbar und sollte die Märkte stabilisieren. Aus unserer Sicht haben sich die Vorzeichen nicht grundlegend verändert, so dass es nach den Rückschlägen auf Sicht von zwölf Monaten gute Kaufgelegenheiten gibt. Folgende Aktien bieten auf dem ermäßigten Niveau für den Investor interessante Einstiegsmöglichkeiten

Vodafone Airtouch: Nach der zum Schluss doch freundlichen Übernahme von Mannesmann entstand das mit Abstand größte Mobilfunktunternehmen der Welt. Der Kursrückgang um 30 Prozent seit dem Höchststand ist angesichts sehr guter Perspektiven übertrieben.

SAP Vorzüge: Der Kurs der Aktie hat sich innerhalb der vergangenen sechs Wochen fast halbiert. Vor dem Hintergrund einer starken Kundenbasis bietet die verstärkte Internet-Ausrichtung des Unternehmens jedoch hervorragende mittelfristige Aussichten.

Honeywell International: Nach einem recht enttäuschenden Ergebnis im vierten Quartal des vergangenen Jahres konnte das Konglomerat im ersten Quartal des laufenden Jahres einen erfreulichen Anstieg des Betriebsgewinns vermelden. Der Trend der positiven Margenentwicklung aufgrund von Produktivitätsfortschritten dürfte sich fortsetzen.

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