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Wirtschaft: Nach drei Jahren verlängertem Ladenschluss ziehen die Einzelhändler eine negative Bilanz

Knapp drei Jahre nach der Verlängerung der Ladenschluss-Zeiten zieht der Einzelhandel eine weitgehend negative Bilanz. Die Gesetzesänderung zum 1.

Knapp drei Jahre nach der Verlängerung der Ladenschluss-Zeiten zieht der Einzelhandel eine weitgehend negative Bilanz. Die Gesetzesänderung zum 1. November 1996 habe weder bei Umsatz noch bei der Beschäftigung positive Wirkungen gehabt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes des hessischen Einzelhandels (LHE), Dieter Schoenfeld. Diejenigen Einzelhändler, die überhaupt die verlängerten Öffnungszeiten ausschöpften, berichteten nur selten von steigenden Umsätzen. Auch die Beschäftigung im hessischen Einzelhandel sei "nach wie vor" rückläufig. Nach 176 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern seien es zurzeit nur noch 167 000. Erste Ergebnisse einer für den Herbst erwarteten Studie des Ifo-Institutes zeigten zudem, dass die verlängerten Öffnungszeiten in der Realität kaum eine Rolle spielen. Inzwischen mache nur noch ein Drittel aller Geschäfte von dem erweiterten Ladenschluss Gebrauch. "65 Prozent der Läden machen spätestens 18.30 Uhr zu", sagte Schoenfeld. Gemischt ist das Echo der Verbraucher auf die verlängerten Schlusszeiten: Zwar hätten 55 Prozent die Möglichkeit begrüßt, bis 20 Uhr einzukaufen. Bei Jüngeren, Männern und Verbrauchern mit höherem Einkommen liege die Zustimmung sogar darüber. Allerdings hätten sich auch 63 Prozent der befragten Verbraucher beklagt, dass Service und Beratung in den Läden schlechter geworden seien.

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