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Nach Überweisungspanne: Glos fordert kleineren KfW-Verwaltungsrat

Der Wirtschaftsminister fordert Konsequenzen: Nach der fehlerhaften Millionenüberweisung an die Pleitebank Lehman Brothers hat sich Michael Glos (CSU) für eine Verkleinerung des 37-köpfigen Aufsichtsgremiums ausgesprochen.

"Die Probleme der KfW resultieren vor allem daraus, dass in der Vergangenheit ihr Vorstand nie nach professionellen Kriterien, sondern nach politischer Farbenlehre ausgewählt wurde", sagte Glos, derzeit Vorsitzender des KfW-Verwaltungsrates, der "Bild"-Zeitung. "Aber auch die 37 Mitglieder im Verwaltungsrat sind für effiziente, schnelle Entscheidungen einfach zu viel." Das KfW-Gesetz müsse "so schnell wie möglich" geändert werden, forderte Glos. "Darauf dränge ich seit langem", sagte Glos dem Blatt weiter. Ein ähnlicher Vorstoß von Glos sei im Herbst 2007 am Widerstand der im Verwaltungsrat sitzenden Bundestagsabgeordneten gescheitert, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Regierungskreise. Der Verwaltungsrat kann demnach nur verkleinert werden, wenn der Bundestag das KfW-Gesetz entsprechend ändert.

Die KfW hatte am Montag, nur kurz vor der Pleite von Lehman Brothers, 300 Millionen Euro für ein Währungstauschgeschäft an Lehman überwiesen. Aufgrund von Wechselkurseffekten entstand der Bank dadurch ein Verlust von 350 Millionen Euro. Zusammen mit weiteren, älteren Geschäften mit Lehman verlor die KfW durch die Bankpleite eine halbe Milliarde Euro. Wie es genau dazu kommen konnte, dass an die vor der Pleite stehende Bank noch Geld überwiesen wurde, sollen nun externe Gutachter prüfen. Der KfW-Verwaltungsrat suspendierte bis zur endgültigen Klärung des Vorgangs zwei Vorstände sowie einen Bereichsleiter der Bank. (mfa/AFP)

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