zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Nachdem die Übernahmeverhandlungen gescheitert sind, steht in München die Produktion still

Die Übernahmeverhandlungen für das im Konkursverfahren stehende Münchner Modehaus Mondi Textil GmbH sind gescheitert. Die zur Rettung des Herstellers hochwertiger Damenbekleidung nötigen 20 Millionen Mark hätten nicht kurzfristig beschafft werden können, teilte die vorläufige Insolvenzverwalterin Barbara Beutler in München mit.

Die Übernahmeverhandlungen für das im Konkursverfahren stehende Münchner Modehaus Mondi Textil GmbH sind gescheitert. Die zur Rettung des Herstellers hochwertiger Damenbekleidung nötigen 20 Millionen Mark hätten nicht kurzfristig beschafft werden können, teilte die vorläufige Insolvenzverwalterin Barbara Beutler in München mit. Sie wolle nun versuchen, wenigstens Teilbereiche zu erhalten.

Die Produktion stehe allerdings schon seit einer Woche still, ergänzte Mondi-Geschäftsführer Alexander Keller. Davon betroffen seien alle weltweit 750 Mitarbeiter, darunter 320 Beschäftigte an den heimischen Standorten München und Aichach. Die neue Kollektion für Frühjahr und Sommer 2000 könne damit weder produziert noch ausgeliefert werden. Nun werde über den Verkauf von Teilen des Unternehmens verhandelt, um möglichst noch Stellen zu retten. Die Chancen dafür wollte Keller nicht abschätzen. In zwei bis vier Wochen werde Klarheit herrschen.

Dem Vernehmen nach wird über einen Verkauf des in der Modewelt klangvollen Markennamens, den Aichacher Logistik-standort und Auslandstöchter gerungen. Als Ganzes sei der Konzern sicher nicht mehr zu halten, heißt es. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, wann das Konkursverfahren eröffnet wird. Die Belegschaft reagierte betroffen auf das sich abzeichnende Aus. Insolvenzverwalterin Beutler war vorerst für keine Stellungnahme zu erreichen.

Das Mondi-Management hatte Anfang September wegen Überschuldung einen Insolvenzantrag gestellt. Die Verschuldung des Modehauses bezifferte Geschäftsführer Keller auf 64,5 Millionen Mark. Zu dieser Summe seien weitere "erhebliche" Investitionen nötig, um den Fortbestand von Mondi langfristig zu sichern. Zuletzt erreichte das 1967 gegründete Unternehmen 160 Millionen Mark Umsatz. Anfang der 90er Jahre hatte man noch die dreifache Summe erlöst. Die Gruppe war zuletzt in 62 Ländern über 113 Filialen sowie über Fachgeschäfte und Warenhäuser aktiv.

tmh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false