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Naher Osten: IWF-Geld an Irak in Aussicht

Der Internationale Währungsfond (IWF) stellt dem Irak einen Großkredit in Aussicht. Niedriger Ölpreis und der IS machen Bagdad Sorgen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt dem mit argen Finanznöten kämpfenden Irak einen Großkredit in Aussicht. Die Gespräche darüber sollen laut dem für Nahost und Zentralasien zuständigen IWF-Direktor Masud Ahmed noch Anfang November beginnen. Wie er weiter sagt, soll das Geld bei erfolgreichem Abschluss der Verhandlungen 2016 fließen. Eine genaue Summe nannte er nicht. Allerdings solle es ein "Vielfaches" des Notkredits in Höhe von 1,24 Milliarden Dollar sein, den der Irak im Juli mit dem Fonds ausgehandelt hatte. Das arabische Land wird seit Jahren von Bürgerkriegswirren erschüttert. Teile des Irak werden von der Extremistenmiliz Islamischer Staat kontrolliert.

Niedriger Ölpreis sorgt für Defizit

Neben den militärischen Kosten reißt auch der Verfall des Ölpreises riesige Löcher in die Kasse. Die Regierung in Bagdad veranschlagt das Haushaltsdefizit in diesem Jahr auf 25 Milliarden Dollar. Das entspricht rund einem Viertel des Etats. Einen Gang an den Kapitalmarkt musste die Regierung wegen der absehbar zu hohen Refinanzierungskosten absagen. Der IWF besteht darauf, dass Bagdad zunächst einen Sanierungsplan für die Staatsfinanzen vorlegt und damit für mehr Vertrauen unter Investoren sorgt. Der Fonds will die Reformbemühungen mit eigenem Personal vor Ort unter die Lupe nehmen, wie IWF-Direktor Ahmed ankündigte: "Ministerpräsident, Finanzminister und Zentralbankchef sind sich bewusst, dass sie vor schwierigen Entscheidungen stehen." (Reuters)

Konflikte mit dem Islamischen Staat (IS) und der niedrige Ölpreis drücken die Einnahmen des Irak.
Konflikte mit dem Islamischen Staat (IS) und der niedrige Ölpreis drücken die Einnahmen des Irak.

© REUTERS

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