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Wirtschaft: Naschwerk für die Welt

In Köln startet am Sonntag die Süßwarenmesse ISM /Hersteller verdienen immer mehr am Export

Köln - Ob Schokolade mit Sauerkraut oder Butterkekse mit Ingwer-Zitrone-Geschmack: Mit ungewöhnlichen Kreationen wollen die Aussteller auf der Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln von diesem Sonntag an Besucher locken. 1500 Aussteller aus 64 Ländern sind bei der viertägigen Fachmesse vertreten.

Generell aber bleibe auf dem Süßigkeiten-Markt im Schnitt von zehn Innovationen nur eine auf Dauer, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Und nur Traditionsmarken gelingt es üblicherweise, dem Handel höhere Preise vorzuschreiben. „Die Marken haben die Macht. Auf die kann ein Händler nicht verzichten“, sagt der Geschäftsführer des Verbands Sweets Global Network, Hans Strohmaier.

Für einen Warenkorb aus 14 bekannten Süßigkeiten hat das Marktforschungsunternehmen Nielsen die Preisentwicklung untersucht. In Deutschland verteuerten sich diese Waren im Vergleich von November 2009 zu November 2010 um 3,3 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt seien die Preise für Süßigkeiten 2010 aber um weniger als ein Prozent gestiegen, sagen Experten. Die von Sweets Global Network beauftragte Studie zeigt aber auch: Im europäischen Vergleich sind Süßwaren in Deutschland am billigsten. 18,48 Euro kostete der Warenkorb – im Schnitt der 19 untersuchten Länder lag der Preis bei 24,01 Euro.

„Für die deutschen Verbraucher ist das Ergebnis der Studie erfreulich. Gleichzeitig zeigt es aber, wie hart der Wettbewerb in Deutschland ist“, sagt der stellvertretende Vorsitzende von Sweets Global Network, Uwe Lebens. Der von den Discountern getriebene Preiskampf erlaube es den hauptsächlich mittelständisch geprägten Herstellern kaum, Preiserhöhungen durchzusetzen, klagt der BDSI. Und das, obwohl die Rohstoffpreise steigen. Kakao habe sich 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent verteuert, Weizen um 25 Prozent, Zucker um 32 Prozent, sagt der stellvertretende BDSI-Vorsitzende Tobias Bachmüller.

Hoffnung gibt den Herstellern der Export: Während der Umsatz im Inland 2010 um 0,9 Prozent auf knapp neun Milliarden Euro zurückging, waren deutsche Süßigkeiten im Ausland gefragt. Dorthin geht mit 1,7 Millionen Tonnen mittlerweile fast die Hälfte der in Deutschland produzierten Süßigkeiten. Der Exportwert kletterte nach Angaben von Bachmüller um 9,5 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. „Damit bleiben wir Süßwaren-Exportweltmeister.“ dpa

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