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Wirtschaft: Neben die Spur gelenkt

Bei Volkswagen werden Forderungen nach dem Rücktritt von Konzernchef Bernd Pischetsrieder lauter. Dringender scheint jedoch, dass der ehemalige Konzernchef und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch geht.

Bei Volkswagen werden Forderungen nach dem Rücktritt von Konzernchef Bernd Pischetsrieder lauter. Dringender scheint jedoch, dass der ehemalige Konzernchef und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch geht. Durch ihn ist VW in die jetzige Situation geraten. Als Konzernlenker setzte Piëch in den Neunzigern den Aufbau einer Luxussparte durch, was das Unternehmen inzwischen mehr als drei Milliarden Euro gekostet hat. Er war es, der die schwer zu koordinierende Expansion in Konkurrenzmarken zu verantworten hat. In der Position des Aufsichtsratschefs ist Piëch heute zu mächtig. Nicht zuletzt, weil er als Nachkomme des Firmengründers und VWKäfer-Erfinders eine besondere Stellung einnimmt, dürfte es Pieschetsrieder schwer fallen, Piëchs Entscheidungen zu revidieren. Zudem hält Piëch bedeutende Anteile an zwei wichtigen Handelspartnern von VW: dem Autobauer Porsche und dem Händlernetzwerk der Porsche Holding. Die Sorge ist nicht nur, dass Piëch von der Entwicklung seiner privaten Investition mehr profitiert als von einem Erfolg bei VW. Vor allem ist ein Interessenkonflikt denkbar, wenn der von ihm beeinflusste VW-Konzern mit Unternehmen Handel treibt, an denen er beteiligt ist.

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