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Schlechte Nachrichten für Sparer: Wer zehnjährige Bundesanleihen kauft und bis zum Ende hält, muss auf einen Teil seines Geldes verzichten.

© dpa

Negativrendite für Bundesanleihen: Ein herber Einschnitt für die Sparer

Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen ist ins Minus gerutscht. Das ist ein herber Einschnitt und wird nicht ohne Folgen bleiben. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Carla Neuhaus

Auf einmal ist es da, das Minuszeichen vorm Zins. Erstmals in der Geschichte ist die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ins Negative gerutscht: -0,004 Prozent Zinsen bekommen die Anleger nur noch, wenn sie dem Staat für zehn Jahre Geld leihen. Sie bekommen später also weniger zurück, als sie heute investieren.

Das ist ein herber Einschnitt. Denn die zehnjährige Bundesanleihe ist nicht irgendein Papier. Sie gilt an den Märkten als Richtschnur. Fällt ihre Rendite, wird das auch bei anderen Anleihen bald passieren – zum Beispiel bei den Papieren, über die Unternehmen Geld einsammeln.

So schön es für den Staat ist, sich so billig wie nie verschulden zu können, so hart ist das für deutsche Sparer. Sie lieben die Bundesanleihe, weil sie als besonders sicher gilt. Nur im sehr unwahrscheinlichen Fall, dass Deutschland pleite ginge, wäre ihr Geld komplett weg. Doch für diese Sicherheit zahlen sie mittlerweile einen extrem hohen Preis: nämlich den, dass sie nicht nur auf den Zins, sondern nun auch noch auf einen Teil ihrer Ersparnisse verzichten.

Es ist eine verkehrte Welt, an die wir uns jedoch gewöhnen müssen. Eine Rückkehr zur Normalität ist (noch) nicht absehbar. Leider.

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