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Wirtschaft: Nestlé fühlt sich unter Druck

HAMBURG (beu/HB). Die europaweit tätigen Handelskonzerne haben bei den Einkaufsverhandlungen den Druck auf die multinationalen Produzenten von Markenartikeln verstärkt.

HAMBURG (beu/HB). Die europaweit tätigen Handelskonzerne haben bei den Einkaufsverhandlungen den Druck auf die multinationalen Produzenten von Markenartikeln verstärkt. "Mit der Einführung des Euro werden sie versuchen, ihre Marktmacht noch weiter zur Geltung zu bringen", warnt der Vorstandsvorsitzende von Nestlé Deutschland, Hans Güldenberg. Die zehn größten europäischen Handelskonzerne, allen voran die Metro, vereinigten in der EU einen Marktanteil von 36 Prozent, bei Nahrungsmitteln von 33 Prozent auf sich. Der auf den internationalen Märkten präsente Nestlé-Konzern stehe diesen Tendenzen abwartend gegenüber, unterstrich Güldenberg vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Güldenberg zieht Kooperationsangebote an den Handel reinen Preisverhandlungen vor. Die Industrie und der Handel müßten gemeinsam neue Wege beschreiten. Dabei blickt der Nestlé-Manager durchaus wohlgefällig auf den Deutschland-Auftritt des US-Konzerns Wal-Mart. "Wal-Mart ist ein Segen für den Handel, weil der Konzern bei der Optimierung der Zusammenarbeit mit der Industrie viele Impulse setzt", meint Güldenberg. Zu dieser Optimierung gehöre die Umstellung des Informationstransfers auf elektronische Übermittlung sowie die Umstellung der Einzelbelieferung von Verbrauchermärkten auf eine Kopfstellenbelieferung.

Zwar akzeptiert der Nestlé-Boß die Rolle des Handels als Absatzkanal, er sucht aber auch neue Wege, um sich vom Handel unabhängiger zu machen. Neue Vertriebsschienen wie Bahnhöfe, Flughäfen, Tank- und Raststellen, Getränkezentren, Videotheken, Fitness-Studios oder Kinos gewännen für die Markenproduzenten von Lebensmitteln an Bedeutung.

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