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Wirtschaft: Nestlé: Schweizer Nahrungsmittelkonzern baut seinen Marktvorsprung aus

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat das Jahr 2000 mit Rekordergebnissen angeschlossen. Dank besonders guter Geschäfte in Osteuropa, Asien und Lateinamerika stieg der Reingewinn um 22 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken (rund 7,2 Milliarden Mark), der Umsatz um 9,1 Prozent auf 81,4 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Freitag an seinem Sitz in Vevey am Genfer See mit.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat das Jahr 2000 mit Rekordergebnissen angeschlossen. Dank besonders guter Geschäfte in Osteuropa, Asien und Lateinamerika stieg der Reingewinn um 22 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken (rund 7,2 Milliarden Mark), der Umsatz um 9,1 Prozent auf 81,4 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Freitag an seinem Sitz in Vevey am Genfer See mit. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Der Vorstand schlage vor, die Dividende auf 55 Franken zu erhöhen, nach 43 Franken im Jahr zuvor. Der Kurs der Nestlé-Aktien legte bis zum Mittag in Zürich um 1,4 Prozent auf 3599 Franken zu.

Nestlé bleibt auch für das laufende Jahr optimistisch: Die Aussichten für das Jahr 2001 seien "trotz einiger Wolken am Himmel" gut, sagte Konzernchef Peter Brabeck-Letmathe. "Die Wachstumsbremsung in den USA wird unser Geschäft nicht merklich beeinflussen." Unter Vorbehalt "unvorhersehbarer Ereignisse" werde Nestlé weitere Zuwächse erzielen. Sogar der BSE-Krise in Europa gewann Brabeck Positives ab: "Die Verbraucher werden dadurch qualitätsbewusster. In dem Sinne hat die Krise auch ihr Gutes." Nach Angaben von Europachef Robert Raeber ist der Umsatz mit Rindfleischprodukten zurückgegangen. Zahlen nannte er nicht. Dafür habe das Unternehmen bei anderen Produkten zugelegt. Weltweit vertreibt Nestlé mehr als 8000 Produkte wie Nescafé und Schokolade (Cailler, Kitkat), Tierfutter (Felix), Fertigprodukte (Maggi, Thomy) oder Babynahrung.

Weltmarktführer bei Schokolade

Besonders im vierten Quartal legte der Konzern kräftig zu. Fünf Prozent Wachstum in den letzten drei Monaten des Jahres trugen zu einem internen Realwachstum von 4,4 Prozent bei, so viel wie nie zuvor. Das Betriebsergebnis verbesserte sich im Gesamtjahr um 16,1 Prozent auf 9,2 Milliarden Franken, oder 11,3 Prozent des Umsatzes - ebenfalls ein Rekord. Fünf Prozent des Wachstums waren auf für Nestlé positive Währungsschwankungen zurückzuführen.

"Wir ernten jetzt die Früchte unserer Bemühungen um ständige Verbesserung", sagte Brabeck-Lemathe. Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr 900 Millionen Franken eingespart, davon 30 Prozent durch 160 000 Tonnen weniger Verpackung und 30 Prozent durch bessere Nutzung der Rohstoffe. Die Zahl der Mitarbeiter ging von 231 000 weltweit auf 224 000 zurück. In diesem Jahr sollen erneut 600 Millionen Franken eingespart werden.

Europa blieb zwar nach wie vor der wichtigste Markt des Nahrungsmittelkonzerns, doch ging der Umsatz wegen der Euroschwäche um drei Prozent auf 26,3 Milliarden Franken zurück. Dagegen legten andere Regionen zum Teil kräftig zu. Nord- und Südamerika steuerten 25,5 Milliarden Franken oder 15,8 Prozent mehr zum Umsatz bei als ein Jahr zuvor. Asien, Afrika und Ozeanien brachten 15,7 Milliarden Franken Umsatz - ein Plus von 15,4 Prozent.

Mit Getränken machte Nestlé im vergangenen Jahr 23 Prozent des Umsatzes (plus 10,5 Prozent), mit Milchprodukten und Eis 22 Milliarden Franken (plus 13,2 Prozent), mit Fertiggerichten 20,6 Milliarden Franken (plus 2,2 Prozent) und mit Schokolade und Süßwaren elf Milliarden Franken (plus 7,6 Prozent). Der Konzern, der rund 480 Fabriken in mehr als 80 Ländern betreibt, ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer unter anderem bei löslichem Kaffee, Mineralwasser, Schokolade, Milchpulver, gefrorenen Fertiggerichten und Babynahrung.

Eine Schweizer Gesetzesänderung, die die Vorschrift eines Aktien-Nennwerts von mindestens zehn Franken aufhebt, will Nestlé zu einem Aktiensplit im Verhältnis 1:10 nutzen. Darüber soll die Generalversammlung am 5. April entscheiden.

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