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Vernetzt. Rund 4,6 Stunden verbringt ein durchschnittlicher Nutzer pro Woche bei Facebook und Co. Foto: dpa

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Netzwerk-Nutzung: Facebook frisst die Zeit

Internetnutzer verbringen die meisten Stunden in sozialen Netzwerken – in Malaysia fast dreimal so viele wie in Deutschland.

Bielefeld - Onlinenutzer verbringen ihre Zeit im Netz am liebsten mit der Kontaktpflege zu anderen Menschen. 4,6 Stunden pro Woche verbringen die Surfer im weltweiten Schnitt in sozialen Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ. Sie suchen dort nach Bekannten, verschicken Nachrichten oder lesen, was andere über sich schreiben. Das ergab eine Studie von TNS Infratest, die am Montag vorgestellt wurde.

Das Schreiben von E-Mails ist demnach die zweitliebste Onlinetätigkeit mit einem Zeitbudget von durchschnittlich 4,4 Stunden pro Woche, gefolgt vom Surfen auf Internetseiten zu eigenen Interessen oder Hobbys mit 3,9 Stunden pro Woche. Obwohl die Internetnutzer für E-Mails nicht die meiste Zeit aufwenden, sind sie TNS Infratest zufolge trotzdem die wichtigste tagtägliche Anwendung. 72 Prozent der Internetnutzer schrieben oder läsen an jedem Wochentag E-Mails. 55 Prozent informierten sich Tag für Tag auf Nachrichten-Internetseiten über das aktuelle Geschehen. Und jeweils 46 Prozent der Surfer seien tagtäglich in sozialen Netzwerken unterwegs.

TNS Infratest befragte für die Studie namens „Digital Life“ in weltweit 46 Ländern insgesamt 50 000 Verbraucher und deckte damit eigenen Angaben zufolge 88 Prozent der Internet-Nutzerschaft ab. 61 Prozent der Befragten surften täglich im Internet. Nur 54 Prozent nutzten laut Studie jeden Tag das Fernsehen, 36 Prozent das Radio und 32 Prozent Zeitungen.

Internetnutzer aus Deutschland verbringen laut der Studie weniger Zeit in Online-Netzwerken als Menschen in anderen Ländern. Bundesbürger seien im Schnitt nur 3,1 Stunden pro Woche auf Seiten wie Facebook unterwegs. Zu den intensivsten Nutzern der Netzwerke gehören demnach Malaysier mit neun Stunden pro Woche, Russen (8,1 Stunden) und Türken (7,7 Stunden). Nicht einmal die Hälfte der Internetnutzer in Deutschland (48 Prozent) stellte bisher Bilder in sozialen Netzwerken online. In Thailand seien es 92 Prozent.

Insgesamt sei der digitale Eifer in Wachstumsmärkten wie Brasilien (48 Prozent) und China (54 Prozent) deutlich größer als in Industrieländern wie Deutschland (36 Prozent), Finnland (26 Prozent) oder Japan (20 Prozent). Der Studie zufolge haben neun von zehn Online-Usern in China (88 Prozent) bereits eigene Einträge in Blogs oder Foren verfasst. In den USA liegt dieser Wert lediglich bei 32 Prozent, in Deutschland bei immerhin 44 Prozent. AFP/dpa

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