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Wirtschaft: Neu im Angebot ist Wertpapierhandel per Internet - die Banken übernehmen die Beratung

Der Trend beim Online-Banking geht zum Zweit- und Dritt-Konto. Dies habe entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Zahl der Online-Konten von Ende 1997 auf Ende 1998 von 3,5 auf knapp sieben Millionen verdoppelt hat.

Der Trend beim Online-Banking geht zum Zweit- und Dritt-Konto. Dies habe entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Zahl der Online-Konten von Ende 1997 auf Ende 1998 von 3,5 auf knapp sieben Millionen verdoppelt hat. Dieser Trend werde sich fortsetzen, heißt es beim Bundesverband Deutscher Banken. Die Direktbanken setzten dabei immer mehr auf den Wertpapierhandel via Internet. Denn hier kann der Privatkunde fast zu den gleichen Bedingungen und fast ebenso schnell Aktien handeln wie der Profi - realtime (Echtzeit-) Handel lautet das Zauberwort. Direktbanken bieten auch Optionsscheine und Fonds.

Die älteste deutsche Direktbank ist die Allgemeine Deutsche Direktbank. Sie hat das Internet-Brokerage gerade im November eingeführt. Seit das Institut die Bank Girotel von der Bankgesellschaft Berlin übernommen hat, kommt es auf 500 000 Kunden. 60 Prozent nutzen den Zugang über das Internet oder T-Online. Intraday-Trading, bei dem Aktien innerhalb eines Tages gekauft und wieder verkauft werden können, bietet die Allgemeine Deutsche Direktbank noch nicht an. Dafür kann sich der Kunde im Call Center beraten lassen.

Beratung bietet auch die Advance Bank (Dredner Bank Gruppe). Damit nehme das Institut eine Sonderstellung unter den Direktbanken ein, sagt Pressesprecher Christian Kraus. "Bei uns sitzen 90 klassische Banker in der Vermögensberatung. Für die Beratung haften wir auch. Die anderen Direktbanken lassen den Anleger allein." Die Advance Bank bietet ihren 140 000 Kunden allerdings noch kein Internet-Brokerage oder Day-Trading an. Zielgruppe der Advance Bank sei die gehobene Privatkundenklientel, die ihr Geld langfristig anlege, sagt Kraus.

"Unsere Kunden sind gut informiert und brauchen keine Beratung. Sie wollen ihre Anlageentscheidungen allein treffen", sagt dagegen Klaus Winker von der Deutschen Bank 24. Bei der Direkt Anlage Bank (HypoVereinsbank) kann sich der Anleger mit einem 50-Fragen-Katalog im Internet "selbst beraten". Bereits die Hälfte der 120 000 Kunden nutzen den Zugang über das Internet. Die Direktanlage Bank bietet nicht nur Intraday-Tradig, hier kann der Kunde auch außerbörslich zu garantierten Kursen handeln - bis 22 Uhr. "Das gibt unseren Kunden die Möglichkeit, auf wichtige Ereignisse sofort zu reagieren", sagt Sprecherin Stephanie Märkl. Bei Entrium (früher Quellebank) ist Tagesgeld der Renner. Intraday-Handel wird den 760 000 Kunden (davon 80 000 im Bereich Brokerage) nicht geboten.

Consors (160 000 Kunden) und die Comdirekt (260 000 Kunden davon 208 000 im Bereich Brokerage) streiten sich um den Titel des größten Online-Brokers, wobei Consors auf die nach eigenen Angaben größte Orderzahl verweist. Im dritten Quartal habe Consors 4,915 Millionen Transaktionen abgewickelt.

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