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Wirtschaft: Neue Aktien in Großbritannien im Schatten des Marktes

LONDON (tik/HB).Obwohl der wegweisende FTSE-Index der Londoner Börse seit Mitte Juli seinen Jahresgewinn abgeben mußte, gab es zahlreiche Erfolgsmeldungen auf dem Parkett.

LONDON (tik/HB).Obwohl der wegweisende FTSE-Index der Londoner Börse seit Mitte Juli seinen Jahresgewinn abgeben mußte, gab es zahlreiche Erfolgsmeldungen auf dem Parkett.Denn eine Serie gelungener Börsenstarts erfreute die Aktionäre - zumindest zwischenzeitlich.

Unter den Neuemissionen war die Thomson Travel Group Mitte Mai mit einem Volumen von 1,7 Mrd.Pfund zweifellos das Schwergewicht.Der größte Flugpauschalreiseanbieter Großbritanniens kam mit einer Mrd.Aktien an den Markt.Der Konzern wurde bei einem Ausgabepreis von 170 Pence auf rund 1,55 Mrd.Pfund taxiert.Inzwischen notiert die Aktie nur noch um die 125 Pence - nach dem Jahreshoch von 225 Pence kurz nach dem Börsenstart.

Das Unternehmen berichtete am vergangenen Montag zwar von einer Halbierung des Halbjahresgewinns auf 5,5 Mill.Pfund im Jahresvergleich.Allerdings macht Thomson 95 Prozent seines Umsatzes im zweiten Halbjahr.Analysten rechnen mit einem Jahresergebnis zwischen 120 und 130 Mill.Pfund.Die Buchungszahlen für den Sommer 1998 lagen um 16 Prozent über denen des Vorjahres.

Neben Thomson Travel fand der schnell wachsende Dienstleister Computacenter überragendes Interesse.Der EDV-Spezialist wurde vor vier Monaten für 1,2 Mrd.Pfund an die Börse gebracht.Für Anleger war dies der ungünstigste Zeitpunkt, denn der Markt erreichte damals sein historisches Hoch.Computacenter-Aktien wurden zu 670 Pence emittiert und zunächst mit kräftigem Aufschlag - im Juni wurde ein Kurs von 783 Pence erreicht - gehandelt.Doch davon blieben bis jetzt nur noch 445 Pence übrig.Das Unternehmen konzentriert sich auf den Vertrieb, die Installierung und Wartung von Computeranlagen für große Unternehmen und Behörden und verfügt inzwischen über Niederlassungen in Frankreich und Deutschland.

Die Halbjahreszahlen zeigen nach Ansicht von Analysten eine vielversprechende Aktie.Der Gewinn vor Steuern ist in den ersten sechs Monaten um 42 Prozent auf 31,3 Mill.Pfund gestiegen, die Umsätze erreichten 776 Mill.Pfund - plus 39 Prozent.Um den Mitgründer und heutigen Chairman von Computacenter, Philip Hulme, ranken sich Legenden wie sonst nur um Microsoft-Chef Bill Gates.Hulme soll, um seinen Gründungsanteil finanzieren zu können, seinen Lotus-Sportwagen in das Jedermann-Modell Ford Cortina eingetauscht haben.

Drei große Neuemissionen gab es mit Monsson, New Look Group und Debenhams im Einzelhandel.Schon im Januar ging der auf Kleider spezialisierte Filialist Debenhams ans Parkett - der dritte Börsennovize des Jahres mit einer Marktkapitalisierung jenseits der Milliardengrenze.Das Unternehmen ist aus der Entflechtung der Burton-Gruppe entstanden, dessen zweites Überbleibsel Arcadia ist."Auch wenn es nicht das schnellste Schiff ist, so ist die Aktie doch einer der komfortabelsten Werte, um die kommenden Monate der Einzelhandelsflaute zu überbrücken", sagt Alex Brown.Der US-Broker hat sein Gewinnziel für Debenhams von 134 auf 136 Mill.Pfund angehoben.

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