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Wirtschaft: Neue Chance für die Aktie

Von Daniel RheePiening Die Deutsche Börse versucht sich in der Rettung der deutschen Aktienkultur. Zum einen in wohlverstandenem Eigeninteresse, denn die Deutsche Börse verdient an den Umsätzen und hat zudem selbst Aktien ausgegeben.

Von Daniel RheePiening

Die Deutsche Börse versucht sich in der Rettung der deutschen Aktienkultur. Zum einen in wohlverstandenem Eigeninteresse, denn die Deutsche Börse verdient an den Umsätzen und hat zudem selbst Aktien ausgegeben. Zum anderen, weil ein funktionierender Kapitalmarkt eine der Voraussetzungen für eine florierende Volkswirtschaft ist. Wo sonst sollten sich Unternehmen Risikokapital beschaffen?

Doch die deutschen Aktienmärkte – allen voran der Neue Markt für Technologietitel – sind in Verruf gekommen. Zweifelhafte Geschäftspraktiken der Vorstände der dort notierten Gesellschaften beschäftigen inzwischen die Gerichte und haben die Anleger viel Geld gekostet. Der Nemax 50, der die Entwicklung in diesem Marktsegment beschreiben sollte, war zuletzt mehr ein Barometer für den Niedergang der Aktienkultur in Frankfurt am Main. Der Neue Markt wird nun begraben, der Index durch den Tec-Dax ersetzt. Außerdem gibt es künftig zwei klar gegliederte Marktsegmente, eines mit einfachen und eines mit höchsten Anforderungen an die Publizität. Eine Ober- und eine Unterliga sozusagen.

Es ist ein Versuch, Ordnung zu schaffen und Vertrauen zurückzugewinnen. Denn gegen Missmanagement oder gar kriminelle Energie der Vorstände helfen auch keine Quartalsberichte nach internationalen Regeln oder Ad-hoc-Mitteilungen in englischer Sprache. Doch sie geben den Investoren wenigstens ein gewisses Gefühl der Sicherheit – mehr nicht. Das ist aber keine Garantie für steigende Aktienkurse.

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