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Wirtschaft: Neue Häuser für Berlin

Ex-Bahn-Tochter Vivico ist drittgrößter Immobilienbesitzer der Stadt. 2008 soll sie privatisiert werden

Frankfurt am Main - Ehemalige Grundstücke und Immobilien der Bahn sollen sich in den nächsten Jahren in deutschen Großstädten in neue großzügige Büro-, Geschäfts- und Wohnviertel verwandeln. Das kündigte Vivico-Chef Bernhard Hansen am Dienstag in Frankfurt am Main an. Allein in Berlin bearbeitet die Frankfurter Vivico Real Estate derzeit drei große ehemalige Bahnareale. Im Lehrter Stadtquartier am neuen Hauptbahnhof sollen ein neues Kongresszentrum, ein Hotel, Geschäfte und Büros entstehen, am Gleisdreieck sowie in der Heidestraße jeweils gemischte Büro- und Wohnviertel.

Insgesamt verfügt Vivico in Berlin über Flächen von rund 3,3 Millionen Quadratmetern und ist damit drittgrößter Immobilienbesitzer in der Stadt. Die frühere Bahn-Tochter, die mittlerweile vom Bundeseisenbahnvermögen und vom Bund gehalten wird, soll Anfang 2008 privatisiert und verkauft werden. Gemessen am Verkehrswert der Grundstücke rechnet Vivico-Chef Hansen mit einem Erlös von mindestens 750 Millionen Euro.

Erste Gespräche mit potenziellen Investoren unter anderem aus den USA, Großbritannien und Frankreich habe es bereits gegeben. Für Vivico mit Sitz in Frankfurt ist die Privatisierung deshalb wichtig, weil man auch im Ausland aktiv werden will. Als Unternehmen in indirektem Bundesbesitz ist das derzeit nicht möglich. „Wir sind besonders für ausländische Investoren interessant, die in Deutschland aktiv werden wollen“, sagte Hansen. Den Markt für Büroimmobilien sieht er hierzulande wieder im Aufwind.

Das Unternehmen, das sich zunächst nur um die Verwertung von rund 3000 ehemaligen Bahnliegenschaften gekümmert hat, agiert mittlerweile als Immobilienunternehmen, das sich vor allem auf Projekte zur Stadtentwicklung konzentriert. Derzeit besitzt Vivico rund 180 Objekte und Grundstücke mit einer Fläche von rund acht Millionen Quadratmetern. Künftig engagiert sich das Unternehmen mit einer neuen Tochter auch beim Bau von Hotels. Der Verkehrswert der ehemaligen Bahn-Immobilien und -Grundstücke liege derzeit bei rund einer Milliarde Euro, sagt Hansen.

Vivico will bis zum Jahr 2010 rund 900 Millionen Euro investieren. Im vergangenen Jahr waren es rund 191 Millionen Euro. Mit etwa 140 Mitarbeitern verbuchte das Unternehmen im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 221 Millionen Euro und einem Gewinn von gut 22 Millionen Euro sein bislang bestes Geschäftsjahr. Rolf Obertreis

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