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Wirtschaft: Neue Hoffnung für Transrapid

Strecke in Schanghai soll verlängert werden – wenn Peking zustimmt

Peking - Nach den positiven Signalen aus München steigen auch in China die Chancen für einen weiteren Transrapid-Auftrag. Das deutsche Herstellerkonsortium und der chinesische Betreiber hätten sich darauf verständigt, die seit langem verhandelte Verlängerung der bestehenden Strecke in Schanghai bauen zu wollen, berichtete das Parteiorgan „Volkszeitung“ gestern. Dies wurde als „großer Fortschritt“ für das Projekt gewertet.

Der Bericht beruft sich auf die Aussagen von Thyssen-Krupp. Der Konzern gehört mit Siemens zum Herstellerkonsortium der Magnetschnellbahn. Nach Informationen des „Handelsblatts“ soll der chinesische Forschungsminister Wan Gang den deutschen Firmen bereits versichert haben, dass die Verlängerung in China gebaut werden soll. Bislang fehlt jedoch die offizielle Zustimmung durch die obersten Behörden der Regierung in Peking.

Der Artikel in der „Volkszeitung“ wird als wichtiges Signal in Peking bewertet, da er kurz vor dem 17. Parteitag der Kommunistischen Partei nächste Woche veröffentlicht worden ist. Damit seien die Chancen nun deutlich größer, dass eine Entscheidung nach dem Kongress fallen könnte, sagen Beobachter. Vor der wichtigen politischen Neuordnung in Chinas Führung werden traditionell keine Großprojekte mehr beschlossen.

Seit Ende 2003 fährt der Transrapid in Schanghai. Es ist die erste kommerzielle Strecke weltweit. Sie ist 30 Kilometer lang und verbindet den Flughafen Pudong mit dem Stadtrand Schanghais. Diese Route soll nun um 34 Kilometer über das Gelände der Weltausstellung 2010 zum zweiten Flughafen Hongqiao verlängert werden. Zudem ist eine spätere Verbindung in die rund 170 Kilometer entfernte Stadt Hangzhou geplant.

In den vergangenen Monaten stand das Projekt, das in seiner vollen Länge einen Milliardenauftrag bedeuten würde, immer wieder auf der Kippe. Anwohner hatten protestiert, weil sie gesundheitliche Belastungen befürchten. Siemens und Thyssen-Krupp wollen sie nun stärker in den Planungsprozess einbinden. Andreas Hoffbauer (HB)

Andreas Hoffbauer (HB)

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