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Wirtschaft: Neue Ideen zur Entlastung Griechenlands Rückzahlung von Hilfen könnte gestreckt werden

Athen/Berlin - Griechenland will Regierungskreisen zufolge einen Großteil seiner Kredite bei internationalen Geldgebern auf bis zu 50 Jahre strecken. Ein entsprechendes Tauschgeschäft werde dann vorgeschlagen, wenn ein Überschuss im Primärhaushalt erzielt werde und damit die Bedingungen für weitere Erleichterungen erfüllt seien, sagte ein Regierungsvertreter am Wochenende in Athen.

Athen/Berlin - Griechenland will Regierungskreisen zufolge einen Großteil seiner Kredite bei internationalen Geldgebern auf bis zu 50 Jahre strecken. Ein entsprechendes Tauschgeschäft werde dann vorgeschlagen, wenn ein Überschuss im Primärhaushalt erzielt werde und damit die Bedingungen für weitere Erleichterungen erfüllt seien, sagte ein Regierungsvertreter am Wochenende in Athen. Ziel sei es, Kredite aus dem ersten Rettungspaket in die 50-jährige Anleihe zu tauschen. Bisher führe die Regierung aber noch keine Gespräche mit den Geldgebern. Diese haben der Regierung in Athen aber weitere Erleichterungen zugesagt, wenn sie ihre Sparziele in diesem Jahr erreicht. Unter anderem muss sie einen Überschuss im Haushalt erwirtschaften, wenn man die Zinszahlungen herausrechnet (Primärüberschuss). Möglich wären dann geringere Zinsbelastungen oder längere Laufzeiten.

Griechenlands Verschuldung dürfte in diesem Jahr auf 322 Milliarden Euro steigen, das entspricht 175,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das Euro-Land wurde zweimal mit insgesamt 240 Milliarden Euro vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt. Ein erstes Paket umfasste 110 Milliarden Euro. Mit 52,9 Milliarden Euro steuerten die Euro-Länder den größten Teil bei, dazu kommen 20 Milliarden vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Rest vom Euro-Rettungsfonds EFSF. Die Rückzahlung dieser Kredite beginnt 2025. Sollte es zu einem Tausch in eine 50-jährige Anleihe kommen, würde sich dieser Zeitpunkt um Jahrzehnte nach hinten schieben.

Es stehe außer Frage, dass Griechenland 2014 ein weiteres Hilfspaket brauche, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Wochenende der „Bild“-Zeitung. „Die Griechen werden auch nach 2015 noch Hilfen benötigen, die deutlich über die bisher vom IWF geschätzten zehn Milliarden Euro hinausgehen.“ Die genaue Höhe des nächsten Hilfspakets werde sich danach richten, wie die Umschuldung gestaltet werde oder ob es einen Schuldenschnitt gebe. Einen Schuldenschnitt lehnte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erneut ab. rtr

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