zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Neue Jobs für Berlin: Suaheli wird nachgeliefert

Deutschland fehlt es an Computerspezialisten - die Informatiker müssen sogar aus dem Ausland importiert werden. Doch was genau müssen die Informatiker heute alles können?

Deutschland fehlt es an Computerspezialisten - die Informatiker müssen sogar aus dem Ausland importiert werden. Doch was genau müssen die Informatiker heute alles können? Manchmal wissen sie es selbst nicht. Doch hier kann der Computer helfen: Unter der Adresse www.mecomp.net können IT-Spezialisten erfahren, was die Unternehmen genau von ihnen verlangen und wo sie sich weiterbilden können. Der Name "Mecomp.net" steht für "Medien, Kompetenz, Netz" und ist eine Online-Jobbörse für Computer-Spezialisten, die in Berlin entwickelt wurde. Ab Ende Mai steht das Portal für Jobsuchende, Unternehmen und Weiterbildungsinstitute zur Verfügung. Bereits heute ist eine Testversion im Netz.

Mecomp.net basiert auf der Software, die in Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer Institut für Software und Systemtechnik (ISST) und der Hochschule der Künste (HdK) im Auftrag des Berliner Senats entsteht. Den Medien- und Bildungsstandort Berlin attraktiver machen - das ist das Ziel des multimedialen Projektes. An der Software haben sechs Experten anderthalb Jahre getüftelt.

Und das Ergebnis ist durchaus beindruckend: Das Portal muss nicht von Menschen bedient werden, sondern organisiert sich selbst. "Mit Mecomp.net bieten wir ein Kommunikationsforum an", sagt der Projektleiter Professor Peter Bayerer von der Berliner Hochschule der Künste. Doch damit es funktioniert, müssen die Firmen, Jobsuchende und Weiterbildungseinrichtungen mitmachen. Denn jetzt findet man noch keine Arbeitsangebote im Netz - dadurch unterscheidet sih Mecomp.net von den anderen Jobbörsen.

Die Zusammenarbeit funktioniert so: Das Unternehmen X sucht einen Web-Master und schreibt bei Meomp.net die Stelle aus. Die Software macht es der Personalabteilung einfach: Alles, was ein Web-Master heutzutage können muss, ist in einer speziell entwickelten Maske bereits enthalten. Man muss nur die entsprehenden Qualifikationen anklicken oder die Liste je nach Bedarf ergänzen - zum Beispiel durch Fremdsprachenkenntnisse. Wenn gleich mehrere Unternehmen angeben, dass sie von den Informatikern Suaheli-Kenntnisse erwarten, können die Weiterbildungsinstitute auf diese neue Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt reagieren und die Suaheli-Kurse anbieten. Und der Jobsuchende, der beim Unternehmen X arbeiten möchte, aber noch kein Suaheli kann, kann sich bei Mecopm.net über die neuen Kurse zu informieren.

So gibt das neue Internet-Portal die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt für Computer-Spezialisten wieder, schafft Transparenz und bringt Unternehmen, Fachkräfte und Weiterbildungsinstitute zusammen. Und die Akteure verändern nicht nur die Struktur des Portals mit ihren neuen Angaben, sondern können dadurch aktiv den Arbeitsmarkt beinflussen. Auch für Schüler und Studenten, die sich auf die Arbeitswelt vorbereiten wollen, ist das Portal eine gute Informationsquelle. Information, Beratung, Vermittlung, Kommunikation sind nur einige wenige Dienste des Portals.

Warum richtet sich das Angebot ausgerechnet an Informatiker? "Wie kein anderer, ist dieser Beruf einem starken Wandel unterworfen", sagt Rolf Walter vom Fraunhofer-Institut. Neue Programmiersprachen und Systeme verlangten von den Informatikern Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. "Und sehr viele Qualifikationen kann man im IT-Bereich durch Weiterbildung erlernen." Mecomp.net soll die Effiktivität des Arbeitsmarktes erhöhen und den Programmiern die Anpassung erleichtern. Denkt man an die aktuelle Diskussion über die mehrere Hunderttausend Computer-Spezialisten, die der deutschen Wirtschaft fehlen, dann kommt Mecomp.net gerade richtig. Obwohl Meomp.net sih an erster Stelle an die Berliner Informatiker, knapp 150 Weiterbildungsinstitute und zirka 8000 Firmen in der Bundeshauptstadt rihtet, sind auch ausländische Computer-Spezialisten auf der Webseite herzlich willkommen. Allerdings müssen sie Deutsch können, denn eine englische Version gibt es noch nicht.

Sonst kann jeder die Dienste des Internet-Portals nutzen. Die einzige Voraussetzung: Die Teilnehmer müssen eine E-Mail-Adresse haben. Denn viele Informationen schickt das System per Email. Jeder Benutzer richtet sich bei Mecomp.net ein Konto ein. "Wenn jedoch Erklärungsbedarf besteht, werden wir Workshops anbieten", sagt Ronald Bengelsdorf von der Hochschule der Künste.

Alia Begisheva

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false