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Wirtschaft: Neue Jobs in der Metallindustrie

KÖLN (Tsp).In der deutschen Metall- und Elektroindustrie werden neue Stellen geschaffen.

KÖLN (Tsp).In der deutschen Metall- und Elektroindustrie werden neue Stellen geschaffen.Am Sonntag teilte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit, daß sich im Juli in Westdeutschland die Zahl der offenen Stellen im gewerblichen Metallbereich im Vergleich zum Vorjahr auf rund 60 000 verdoppelt habe.In Ostdeutschland wuchs die Zahl auf 12 000.Das zeige deutlich, daß sich die "Politik der Lohnvernunft" gelohnt habe, erklärte Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe."In der kommenden Tarifrunde müssen wir die Weichen stellen, daß der Aufbau neuer Stellen weitergeht und die vorhandenen Stellen sicher bleiben - deshalb darf der Produktivitätsfortschritt nicht alleine für Lohn- und Gehaltszuwächse verwendet werden", sagte Stumpfe.

Dies lehnte der Schattenarbeitsminister der SPD, Walter Riester, ab.Der Vizechef der IG Metall sagte in einem Zeitungsinterview, daß er für dieses Jahr von einer reinen Lohnrunde ausgehe.Er riet den Gewerkschaften "ihre Positionen entschieden zu vertreten, unabhängig davon, wer an der Regierung ist".Der Chef der IG Chemie, Hubertus Schmoldt, äußerte dagegen Unverständnis für die Devise "Ende der Bescheidenheit", mit der die IG Metall in die kommende Tarifrunde ziehe.Eine verantwortungsvolle Tarifpolitik, die zur Arbeitsplatzsicherheit beitrage, könne doch "nichts Schlechtes" sein.

Unterdessen kritisierte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel, die Lohnpolitik in Ostdeutschland.Die Entgelte in den neuen Ländern stiegen trotz höherer Lohnstückkosten schneller als im Westen, sagte Henkel.Dieser "Lohngalopp" sei auf Kosten der Arbeitsplätze gegangen.Mehr Flexibilität, mehr Differenzierung und eine zurückhaltende Lohnentwicklung müßten daher die Richtschnur in der ostdeutschen Tarifpolitik sein.Außerdem müßten Beschäftigungseffekte stärker berücksichtigt werden.Eine "vernünftige Tarifpolitik" sei Voraussetzung dafür, daß die Industrie im Osten "ähnlich stark wachsen kann wie im Vorjahr".

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