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Wirtschaft: Neue Razzia bei Siemens

Jetzt ermitteln auch Nürnberger Staatsanwälte

München - Beim Technikkonzern Siemens gibt es eine weitere Affäre: Die Staatsanwaltschaft Nürnberg, Beamte der Kriminalpolizei und der Steuerfahndung durchsuchten am Mittwoch mehrere Büros des Konzerns in Nürnberg, Erlangen und München. Siemens und die Ermittlungsbehörde bestätigten ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Steuerstraftaten.

Siemens erklärte, bei den Ermittlungen gehe es „um den Verdacht, dass es zu Zahlungen ohne den Nachweis einer konkreten Gegenleistung an einen Vertragspartner gekommen“ sei. In diesem Zusammenhang werde untersucht, ob steuerliche Vorschriften verletzt worden seien. Aus Kreisen der Ermittlungsbehörden hieß es, der Fall stehe in keinem Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um schwarze Kassen, in dem die Staatsanwaltschaft München ermittelt. Diese wirft hochrangigen aktiven und ehemaligen Mitarbeitern der Kommunikationssparte Com vor, über Jahre ein System schwarzer Kassen geführt und daraus Schmiergeld im Ausland gezahlt zu haben.

Für den Konzern ist die neue Razzia eine weitere Hiobsbotschaft. Erst am Dienstag wurde bekannt, dass die EU- Kommission wegen unerlaubter Absprachen im Bereich Energieübertragung Büros von Siemens durchsucht und Akten sichergestellt hat. Daraufhin suspendierte der Konzern drei Mitarbeiter vorläufig.

Im neuen Ermittlungsfall sicherte der Konzern der Staatsanwaltschaft Nürnberg die volle Unterstützung zu. Der Fall sei Siemens bekannt und bereits Gegenstand eigener Untersuchungen gewesen, teilte Siemens mit. Wegen des schwebenden Verfahrens könnten keine weiteren Details bekannt gegeben werden.Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Durchsuchungen hätten in der „überwiegenden Mehrzahl der Fälle bei nicht verdächtigen Personen“ stattgefunden. nic/cha (HB)

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