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Neue Roaming-Preise: Billiger nach Hause telefonieren

Mobiles Telefonieren oder Surfen im Ausland wird von diesem Montag an preiswerter.

Wer im Ausland per Handy telefoniert oder mobil ins Netz geht, kann eine böse Überraschung erleben. Immer noch wird es auf Reisen schnell teuer. Die EU macht seit Jahren Druck. An diesem Montag, dem 1. Juli, sinken die Preise. Ein Anruf aus dem europäischen Ausland kostet künftig maximal 24 statt bisher 29 Cent pro Minute (ohne Mehrwertsteuer). Deutsche Kunden zahlen inklusive Steuer maximal 28,6 Cent pro Minute und für die Annahme eines Anrufs 8,3 Cent. Eine SMS schlägt inklusive Steuer mit höchstens 9,5 Cent statt 10,7 Cent zu Buche. Ankommende SMS kosten den Handynutzer weiter nichts. Ab Juli 2014 sinken die Werte erneut.

Beim Internet-Surfen im Ausland dürfen Anbieter jetzt maximal 45 Cent vor Steuern (statt 70 Cent) pro Megabyte Datenvolumen verlangen. Inklusive Steuern macht das 53,5 Cent (bisher 83,3 Cent). Erst seit Sommer 2012 gibt es solche Grenzen, vorher zahlte ein Nutzer oft bis zu vier Euro. Ein Megabyte entspricht 100 Mails ohne Anhang, weniger als einer Stunde Internet-Surfen oder einer Minute Musik-Download im MP3-Format.

Wie viel Geld spart der Verbraucher konkret? Ein Beispiel: Wenn eine vierköpfige deutsche Familie mit durchschnittlichem Telefonierverhalten eine Woche lang Urlaub am Mittelmeer (etwa Frankreich, Italien oder Griechenland) macht, spart sie bei den Handy-Gebühren 23 Euro. Gegenüber dem Jahr 2009 beläuft sich die Ersparnis sogar auf 463 Euro.

EU-Kommissarin Neelie Kroes sagt: „Die neuen Preiskürzungen lassen den Verbrauchern mehr Geld in der Tasche für den Sommer.“ Irgendwann sollen die Auslands-Gebühren ganz wegfallen. Das ist das erklärte Ziel von Kroes. Als Termin gilt das Jahr 2015. Einen Gesetzentwurf will die Kommissarin im September präsentieren. Im Kurzmitteilungsdienst Twitter schrieb sie: „Lassen Sie uns mobile Roaming-Kosten ein für alle Mal loswerden.“ Unter „Roaming“ versteht man die Möglichkeit, auch in ausländischen Mobilfunknetzen zu telefonieren. Die Anbieter verlangen für die Weiterleitung von Gesprächen und Daten Roaming-Gebühren. Diese machen laut EU-Kommission rund vier Prozent des gesamten EU-Mobilfunkmarktes aus, etwa fünf Milliarden Euro Umsatz.

Handynutzer im Urlaub und auf Geschäftsreise sollten auf den Warnhinweis achten, der versendet wird, wenn beim Datenroaming eine bestimmte Kostengrenze erreicht ist. Die Handy-Mailbox sollte im Ausland ausgeschaltet oder nicht abgehört werden. Wer in der Nähe der deutschen Grenze Urlaub macht, kann eventuell ins deutsche Netz wechseln. Bei Smartphones sollte man einige Funktionen abschalten und beim Anbieter nach Paketen fürs Ausland wie etwa Tages-Flatrates fragen. Außerdem kann man im Ausland häufig kostenlose oder deutlich preiswertere W-Lan-Zugänge erhalten, um E-Mails abzufragen oder im Netz zu surfen. dpa

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